Spezialisierung
liegt vor, wenn Einzelne oder Gruppen von Wirtschaftssubjekten Güter erstellen, die sie nicht selbst in Anspruch nehmen. Eng verknüpft mit der Spezialisierung ist deshalb der Tausch von Gütern. Älteste und bekannteste Form der Spezialisierung ist die der Arbeit (Arbeitsteilung). Andere Formen sind: Spezialisierung von Maschinen, von Betriebseinheiten innerhalb eines Unternehmens, von Unternehmen sowie regionale und internationale Spezialisierung (auch regionale und internationale Arbeitsteilung genannt). Auf die Arbeitsteilung wurde insbes. von Adam SMITH hingewiesen, der anhand des berühmten Stecknadelbeispiels Arbeitsteilung im Sinne einer Aufsplitterung eines von einer Person vollzogenen komplexen Arbeitsprozesses in verschiedene Teilverrichtungen beschreibt, die dann von spezialisierten Arbeitern ausgeführt werden können. Neben diesem mehr ökonomisch ausgerichteten Begriff wird Arbeitsteilung auch als Phänomen gesellschaftlicher Rollendifferenzierung verstanden (soziale Arbeitsteilung). Vorteile der Arbeitsteilung: Ausnutzen der »natürlichen« Fähigkeiten des einzelnen Arbeiters, Erhöhung der Geschicklichkeit und Technik durch Beschränkung auf einige wenige Tätigkeiten, Ermöglichung des Einsatzes arbeitssparender Maschinen, Zeitersparnis (z.B. durch Wegfall der Wege zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen). Nachteile der Arbeitsteilung: Entfremdung vom eigenen Arbeitsprodukt, Monotonie der Arbeit, gegenseitige Abhängigkeit zwischen einzelnen bzw. Gruppen von Wirtschaftssubjekten. Die Spezialisierung von Maschinen, Betriebseinheiten und Unternehmen ermöglicht häufig den Einsatz einer effizienteren Technologie und das Ausnutzen von economies of scale größerer Betriebseinheiten. Mögliche Nachteile dieser Formen der Spezialisierung: Große Anfälligkeit gegenüber Absatzschwankungen bei mangelnder Teilbarkeit des Produktionsprozesses, beschränkte Möglichkeit der Umstellung spezialisierter Maschinen auf die Herstellung anderer Produkte und/oder Anwendung anderer Produktionsverfahren, erhöhte Risiken eines Ein-ProduktUnternehmens. Unter regionaler bzw. internationaler Spezialisierung versteht man die Aufgliederung der Produktionsaktivitäten auf verschiedene Regionen bzw. Länder. Grundlage für die Erklärung der internationalen Spezialisierung bildet das Theorem der komparativen Kosten. Das Theorem kann jedoch darüber hinaus auch für die Erklärung anderer Arten von Spezialisierung sinnvoll verwandt werden. Die Vor- und Nachteile internationaler Spezialisierung schlagen sich in - Außenhandelsgewinnen bzw. -verlusten nieder. Literatur: Rose, K., Sauerraheimer, K. (1999)
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|