Soziologie, dialektische
In der Wirtschaftssoziologie:
die an die Hegel-Marxsche Tradition der Dialektik anknüpfende geisteswissenschaftliche Richtung der S., deren wichtigste Kennzeichen sind: a) „gesellschaftliche Totalität“ als Bezugspunkt: Die isolierte Betrachtung von Phänomenen wird als „Verdopplung der Wirklichkeit“ abgelehnt, da sie nur im Zusammenhang mit den objektiven historisch-gesellschaftlichen Bedingungen zu begreifen seien. Ebenso leugnet die d. Soziologie, dialektische die logische Trennung von Methode und Problemauswahl, die beide in den Gegenstand eingehen, b) Damit wird auch die methodische Trennung von Wissenschaft und Ethik in Frage gestellt. Theorie wird als Gesellschaftskritik aufgefasst: Analyse und Bewertung der Wirklichkeit nach dem Massstab des gesellschaftlich Möglichen, c) Hermeneutik als Methode: Da Forschung wie der soziologische Gegenstand immer durch „vorgängige Erfahrung“ präformiert seien, könne die Analyse nicht ahistorisch oder unabhängig von den Interpretationen der beteiligten Individuen erfolgen, d) Begriff der Vermittlung: Subjekt und Objekt, Begriff und Gegenstand, Idee und Wirklichkeit werden im Denken „vermittelt“, ihre Differenz „aufgehoben“, wodurch Widersprüche aufgelöst und rationales Begreifen auf einer höheren Stufe möglich werden.
<< vorhergehender Fachbegriff |
|
nächster Fachbegriff >> |
|
|
|
|