Sozialforschung, qualitative
In der Wirtschaftssoziologie:
Sammelbezeichnung für verschiedenartige Programmatiken und Forschungsmethoden, die im Unterschied zu den standardisierten und quantifizierenden Erhebungs- und Auswertungsverfahren die Prinzipien der Offenheit, Flexibilität und Kommunikation betonen. Die Methodologien der q.n Sozialforschung, qualitative beinhalten i.d.R. einen oder mehrere der folgenden Züge: a) An die Stelle der Messung von Eigenschaften von Personen, Handlungen, Sprechakten oder Texten mit Hilfe von Messinstrumenten tritt die lebensweltlich-ethnographische Beschreibung sozialer Milieus auf der Basis eines interpretativen Nachvollzugs subjektiv gemeinten Sinns bzw. die interpretative Rekonstruktion kollektiver Sinngehalte und latenter Sinnstrukturen, b) Die Auswahl von Untersuchungspersonen, Texten oder Situationen ist nicht an statistischer Reprä- sentativität, sondern an typischen oder signifikanten Fällen (theoretical sampling) zur Herausarbeitung einer Vielfalt von Aspekten und Zusammenhängen im Feld orientiert, c) An Stelle von empirischen Korrelationen oder Klassifikationen legt die q. Sozialforschung, qualitative Gewicht auf Tiefenstrukturen, die Dynamik des Zusammenwirkens von Kräften im Einzelfall, z.B. in der Biographie einer Person oder in den diskursiven Zusammenhängen eines Textes, d) Die Forschungsobjekte werden auch als Subjekte betrachtet (z.B. Aktionsforschung). Die Postulate der q.n Sozialforschung, qualitative sind u.a. in der grounded theory, der empirischen und objektiven Hermeneutik, der Biographieforschung und der Ethnomethodologie ausgearbeitet worden.
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