Sozialforschung, kommunikative
In der Wirtschaftssoziologie:
bedeutungsähnlich mit interpretative Sozialforschung, aber vor allem betonend, dass die methodologischen Entscheidungen und methodischen Regeln der Sozialforschung nicht ohne Rücksicht auf und nicht ohne genaue Kenntnis der im sozialen Alltag vor sich gehenden Deutungs- und Verstehensprozesse formuliert werden dürfen, weil Sozialforschung ja gewöhlich nur durch Kommunikation mit Befragten usw. möglich ist (Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen 1976). Als Beispiel kann das narrative Interview gelten, dessen methodologische Positionen und methodische Regeln sich durchweg aus Analysen alltäglichen Erzählens und alltäglichen Verstehens von Erzählungen begründet. In letzter Zeit wird der Begriff k. Sozialforschung, kommunikative seltener verwendet, möglicherweise weil er das Missverständnis nahelegt, Sozialforschung könne als Kommunikation im Sinne alltäglicher Verständigung betrieben werden.
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