Biographie
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] allgemein Beschreibung der Lebensgeschichte eines Menschen (im Unterschied zur Autobiographie, der Beschreibung der eigenen Lebensgeschichte).
[2] In der (soziologischen) Biographieforschung allgemein die Lebensgeschichte eines Menschen, wie sie im Protokoll von einem biographischen Interview, in einer von ihm (mit oder ohne Anregung des Sozialforschers) verfassten Autobiographie oder in ähnlichen Datenformen dargestellt ist (Biographie hier eigentlich im Sinne von Autobiographie).
[3] Ebenfalls in der Biographieforschung das Ablaufmuster, die Verlaufsform, die Gesamtgestalt der Handlungen, Ereignisse und des Erleidens, wie sie anhand einer Lebensgeschichte als „prozessuale Struktur“ analysiert werden können. Es wird angenommen, dass diese prozessualen Strukturen charakteristische Merkmale einer Gesellschaft (in einer bestimmten historischen Situation) bilden (im Sinne der lebendigen Vermittlung von Einzelleben mit Gesellschaftsstrukturen und Gesellschaftsschicksal), dass sie auf ein sozio-kulturelles Repertoire verweisen, das die sozial möglichen Formen der Lebensgestaltung, der Lebens- und Selbstauffassung und ihrer erzählenden Darstellung regelt.
[4] Ähnlich wie Lebenslauf und Lebensgeschichte wird Biographie hin und wieder metaphorisch für die Geschichte eines Kollektivs oder einer Organisation verwendet.
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