Selbstentfremdung
In der Wirtschaftssoziologie:
[1] Erlebnis und Zustand einer Einschränkung der Verfügung über Mittel der Selbstverwirklichung, die als innerpsychische Folge der Erfahrung mit der Gesellschaftsstruktur entsteht. Selbstentfremdung kann sozial als Machtlosigkeit, Normlosigkeit (Anomie), Bedeutungslosigkeit oder Isoliertheit erfahren werden oder sich selbst gegenüber als Entfremdung von der eigenen Lebensgeschichte und vor allem gegenüber seinen eigenen Entwicklungszielen (Ich-Ideal).
[2] Bei G.W.F. Hegel gehört es zur Freiheit des Individuums, sich seinen Entäusserungen gegenüber zu entfremden. Dadurch wird das Selbst zum Prozess, in dessen Verlauf das handelnde Subjekt die Wirklichkeit als durch sein Handeln geworden begreift und sich diese Wirklichkeit aneignet (Erfahrung, Bewusstsein). In diesem Prozess kommt das Individuum zu einer höheren Bewusstseinsstufe seiner selbst (Hegel 1807).
[3] Entfremdung.
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