Repogeschäfte der Europäischen Zentralbank, im Eurosystem
Repoverfahren und -markte sind auch bedeutsam für Zentralbanken, da sie dieses Instrument häufig für ihre geldpolitischen Operationen nutzen. Repogeschäfte gehören nach Darstellung der EZB in der EWWU zu den wichtigsten Instrumenten, die im Rahmen der regelmässigen Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems eingesetzt werden; das Eurosystem ist auf Grund seiner geldpolitischen Operationen und Innertageskreditgeschäfte der bedeutendste Einzelnutzer von Sicherheiten im Euroraum. Die geldpolitischen Operationen des Eurosystems und insb. die 2-wöchentlichen Hauptrefinanzierungsgeschäfte werden nicht nur in Form von Repogeschäften, sondern auch über besicherte Kredite (z.B. Pfandgeschäfte) abgewickelt. Dies hängt im Einzelnen von der jeweiligen operationalen Struktur der betr. nationalen Zentralbank ab. Abgesehen von den liquiditätszu-führenden geldpolitischen Geschäften müssen auch alle Innertageskredite, die die notwendige Liquidität für eine reibungslose Zahlungsabwicklung über das TARGET-Sys-tem bereitstellen, voll besichert werden. Für die besicherten Operationen des Eurosystems wird lt. EZB ein breites Spektrum Sicherheiten anerkannt. Die Art der Sicherheit hat zwar keinen Einfluss auf den Kreditzins, doch werden verschiedene, auf das jeweilige Risikoprofil einer Sicherheit abgestimmte Sicherheitsabschläge in Anrechnung gebracht. Die Operationen des Eurosystems sind ein Beispiel für liquiditätsinduzierte Transaktionen, bei denen die Sicherheit mehr oder weniger bedeutungsneutral ist, solange sie die Zulassungskriterien erfüllt. Da das Eurosystem in grossem Umfang Sicherheiten des privaten Repo-markts absorbiert, hat die EZB ein natürliches Interesse an der Liquidität, Effizienz und Integration dieses Markts, der den Geschäftspartnern des Eurosystems problemlosen Zugang zu refinanzierungsfähigen Sicherheiten bietet.
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