Religionssoziologie
In der Wirtschaftssoziologie:
Arbeitsbereich der Soziologie, in dem die gesellschaftlichen Bedingungen und Wirkungen religiöser Phänomene und die religiösen Bedingungen und Wirkungen gesellschaftlicher Phänomene empirisch erforscht und theoretisch erklärt werden. Wichtige in der Forschung bearbeitete Themenkomplexe sind: die religiös-ethische Fundierung des Wirtschaftsverhaltens, des generativen und des Erziehungsverhaltens sowie des politischen Verhaltens; ferner die gesellschaftliche Bedingtheit religiöser Organisationsformen, insbesondere religiöser Spaltungen sowie der schichtenspezifische Charakter von religiösen Verhaltensweisen, Glaubensformen und Glaubensinhalten. Fussend auf der gesellschaftspolitischen Religionskritik der französischen Aufklärung (P.H.D. Holbach, CA. Helvetius) und der Hegel-Kritik des 19. Jahrhunderts (L. Feuerbach, K. Marx), hat sich die Religionssoziologie in der „Klassik“ der Soziologie (E. Durkheim, M. Weber) zu einem festen Bestandteil allgemeiner soziologischer Theorie entwickelt. Mit der thematischen Konzentration auf Kirchlichkeit hat sich die Religionssoziologie in neuerer Zeit zu einer speziellen Organisationssoziologie verengt (Kirchensoziologie). Demgegenüber wird im Gefolge der Kritik der Säkularisierungsthese wieder stärker hervorgehoben, dass Religion als zentrale Dimension von Gesellschaft anzusehen ist (T. Luckmann, Ärger, T. Rendtorff, J. Matthes).
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