realer, Realzins(satz)
In realer Rechnung ausgedrückte Rendite, die ein Kreditgeber für seine Investition erhält. Es handelt sich also um die Rendite, die mit der erwarteten Änderung des Preisindex im Zeitraum zwischen Kreditvergabe und -rückzahlung deflationiert wurde. Ist der reale Zins im Verhältnis zu seinem Gleichgewichtsniveau recht niedrig, ist die Mittelaufnahme in realer Rechnung relativ günstig und Konsum und Investitionen sind c. p. leichter finanzierbar. Ist der Realzins dagegen relativ hoch, sind Kredite zur Finanzierung von Konsum und Investitionen in realer Sicht relativ teuer. Langfristig wird der Realzins vor allem von realen Faktoren bestimmt (u.a. Produktivitätswachstum, Präferenz der privaten Haushalte, Konsumausgaben vorzuziehen u. a.). Kurzfristig können die Realzinsen jedoch auch von der Geldpolitik der Zentralbank beeinflusst werden. Durch Änderung des kurzfristigen Nominalzinses kann die Zentralbank den Realzins beeinflussen, da Preise auf kurze Sicht inflexibel sind. Auf dieser Basis beruht das Konzept des natürlichen Realzinses als realem Kurzfristzins.
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