Praxisnetz

In der Gesundheitswirtschaft: Unter dem Begriff des Praxisnetzes versteht man kooperative Organisationsformen von niedergelassenen Ärzten. Dabei können diese Kooperationen eine sehr unterschiedliche Intensität haben – beginnend bei losen Zusammenschlüssen, die vor allem den Informations- und Erfahrungsaustausch fördern, über feste Qualitätszirkel bis hin zu Praxisnetzen, die auch vertraglich eine feste Kooperation vereinbart haben und bei denen die Honorierung Bestandteil der Praxisnetz-Vereinbarungen ist. Im letzteren Fall wird das Praxisnetz Vertragspartner der Krankenkassen für die Leistungen, die für die Patienten zu erbringen sind. Dabei kann das Praxisnetz insgesamt für die zwischen dem Netz und den Kassen vereinbarten Leistungen honoriert werden; das Praxisnetz verteilt die Honorare dann innerhalb des Netzes. Teilweise werden auch die Schnittstellen zu den anderen Versorgungsbereichen wie Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehakliniken und anderen Gesundheitsberufen mit einbezogen. Die rechtliche Basis von Praxisnetzen sind insbesondere Modellvorhaben und Strukturverträge. In diesem Rahmen haben auch die gesetzlichen Krankenkassen Verträge mit Praxisnetzen abgeschlossen. Ziel der Kassen sind dabei vor allem Qualitätsverbesserungen und eine erhöhte Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung. Seit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) können Krankenkassen und Praxisnetze auch im Rahmen der Integrierten Versorgung Verträge abschließen.