Ökologie und Banken

Die allgemeine Ökologie- und die Umweltschutzproblematik konfrontieren die Banken auf Grund ihrer relativen Neuartigkeit einerseits mit neuen Fragestellungen, eröffnen andererseits aber auch Chancen in der Hinsicht, dass Umweltschutz und -Sanierung i. w. S. auch für Banken als eine Art neues Geschäftsfeld anzusehen sein können. Banken befinden sich i. Hinbl.a. Umweltschutzprobleme zum einen in einer mehr passiven Rolle, wenn sich bspw. durch negative Umweltwirkungen die Ertragslage einer Kredit nehmenden Unternehmung erheblich verändert und dadurch deren Bonität sinkt. So kann sich z. B. durch das Altlastenproblem - ausgelöst durch die damit verbundene Wertminderung von Realsicherheiten und die mögliche Insolvenz von Sanierungspflichtigen Grundstückseigentümern - ein umfangreicher Abschreibungsbedarf ergeben, der von den Banken in seinem vollen Umfang nicht zu erkennen bzw. zu quantifizieren ist. Derartige Umweltprobleme treffen Banken bezogen auf ihren Kreditbestand gewissermassen unvorbereitet. Zwar hat die mittlerweile erhöhte Sensibilität bezogen auf die Altlastenproblematik offenbar zu Massnahmen bei zumindest einigen Banken geführt, indem diese den prozentualen Anteil ihres potenziell mit Altlasten behafteten Kreditbestandes abgeschätzt haben bzw. im Rahmen der Neukreditvergabe mit Realsicherheiten behaftete Engagements besonderen Begutachtungen unterziehen. Insg. ist allerdings zu konstatieren, dass Banken bezogen auf ihren Kreditbestand mehr in einer passiven Rolle zu finden sind. Zum anderen gestaltet sich ein aktives Aufgreifen der Umweltthematik durch Banken in der Weise, dass diese ihr Leistungsangebot um spez. umweltbezogene Leistungen ergänzen. Dazu zählen Finanzierungen von Umweltschutzinvestitionen ebenso wie das Anbieten eines Datenbankservices für Firmenkunden zur Optimierung der Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen für Umweltschutzinvestitionen oder auch das Angebot einer von ökologischen Gesichtspunkten determinierten Vermögensverwaltung.