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Indexzertifikate
Indexzertifikate sind eine Geldanlagemöglichkeit, bei der nicht in eine Einzelaktie, sondern in einen gesamten Aktienindex investiert wird. Indexzertifikate werden auch "Partizipationsscheine, Indexpartizipationsscheine oder Participation Units" genannt. Als Anleger können sie mit Hilfe dieser Geldanlagemöglichkeit an der Entwicklung eines Index (etwa des DAX) teilhaben, ohne die in diesem Index enthaltenen Aktien einzeln kaufen zu müssen. Damit wird das Risiko breiter gestreut als beim Investment in einen Einzelwert. Die Laufzeit ist in der Regel mehrjährig und kann vom Emittenten verlängert werden. Der Preis eines Indexzertifikates verläuft parallel zu den Bewegungen des Index, positiv wie negativ. Ein steigender Index führt zu höheren Preisen des Zertifikates, ein rückläufiger Index bedeutet einen Wertverlust für die Anleger. Dennoch bieten sich Indexzertifikate als Anlageform gerade für Börsenneulinge an, da das Risiko breiter gestreut ist als bei der Anlage in Einzelaktien. Außerdem erübrigt sich die aufwendige Suche nach Aktien mit dem vermeintlich höchsten Kurspotenzial. Indexzertifikate gibt es mittlerweile auf fast jeden in- und ausländischen Index: von DAX bis hin zu Nikkei und Dow Jones. Dadurch ist für den Käufer anders als bei Fonds zu jedem Augeblick ersichtlich, welche Aktien mit welchem Gewicht er hält, denn der Index wird eins zu eins abgebildet. Kurz gefasst: Man kauft etwa den DAX wie eine einzige Aktie. Rein rechtlich handelt es sich bei Indexzertifikaten um unverzinsliche Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlungspreis an einen bestimmten Aktienindexstand gebunden ist. Handel Indexzertifikate werden börslich und außerbörslich gehandelt. Der Emittent (Herausgeber des Zertifikates) stellt in der Regel börsentäglich fortlaufend An- und Verkaufskurse für diese Papiere. Als Anleger können sie deshalb bis zum Laufzeitende jederzeit zu Marktpreisen Zertifikate kaufen oder verkaufen. Bei einem Indexzertifikat erwirbt der Anleger keinen Anspruch auf die im Index vertretenen Wertpapiere. Er ist im eigentliche Sinne auch kein Aktionär. So kann beispielsweise nicht die Lieferung der Aktien verlangt werden. Es erfolgt vielmehr bei Rückgabe oder Fälligkeit eine Zahlung in Höhe des Abrechnungsbetrags, der sich nach dem Stand des zugrunde liegenden Index richtet. Preisfestsetzung an der Börse:
Preis des Indexzertifikates Der Preis des Indexzertifikates entspricht dem des Indexstandes (beziehungsweise dem entsprechenden Wert der in ihm enthaltenen Einzelaktien), meist jedoch nur in einem Bruchteilverhältnis. So ist etwa bei einem Bezugsverhältnis von 1:10 und einem Indexstand von 1.000 der Preis des Zertifikates 100 Euro. Preis-Indizes und Performance-IndizesLiegt ein Performance-Index zugrunde (wie der DAX), so sind der Stand des Index und der Wert des Zertifikates absolut deckungsgleich. Die Dividenden werden reinvestiert. Liegt ein Preis-Index (wie der amerikanische Standard & Poor`s 500) zugrunde, so differieren die beiden Werte um die erwartenden Dividendenzahlungen der im Index enthaltenen Aktien, die vom Stand des Index abgezogen werden. Dieser Abschlag vom Index, den der Emittent behält, ergibt dann den Wert des Zertifikates. Zum Ausgleich verkaufen Banken Preisindexzertifikate deshalb häufig mit einem Abschlag. Indexfonds Im Gegensatz zu den Indexzertifikaten, die den Index exakt abbilden, bilden Indexfonds einen Index nur nach. Das heißt die Fondsmanager kaufen und verkaufen die in einem Index vertretenen Einzelwerte gemäß ihrer Gewichtung. Indexfonds sind also passiv gemanagte Fonds (im Gegensatz zu Indexzertifikaten, die gar keine Verwaltung benötigen), da die Fondsverwalter von Indexfonds keine freie Wahl haben. Sie haben die Pflicht, den Index möglichst genau nachzubilden. Dabei haben sie allerdings ein Problem: Das Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften verbietet es ihnen nämlich, einen Einzelwert mit mehr als zehn Prozent des gesamten Fonds einzukaufen. Dies müssten sie allerdings mit einem Wert wie dem der Deutschen Telekom bei einem DAX-Indexfonds tun. Grund: Die Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom liegt im DAX deutlich über zehn Prozent. Fazit: Indexfonds spiegeln einen Index nicht so genau wider wie Indexzertifikate! [Vor- und Nachteile von Indexzertifikaten gegenüber Indexfonds]. Exchange Traded Funds (ETF) Seit einigen Jahren gibt es Papiere mit "ewiger Laufzeit", so genannte "Exchange Traded Funds" (ETFs). Im Gegensatz zu Fonds werden ETFs an der Börse fortlaufend notiert, und entgegen Indexzertifikaten haben sie keine Laufzeitbegrenzung. Somit fallen für die Anleger das Wiederanlagerisiko sowie das Emittentenrisiko der Indexzertifikate weg. Denn würde ein herausgebendes Institut zahlungsunfähig, verlöre das Indexzertifikat seinen Wert. Demgegenüber bilden ETFs oder Indexaktien ein Sondervermögen (wie Fonds), das im Insolvenzfall nicht angetastet werden darf. Indexzertifikate sind der Klassiker unter den Zertifikaten. Sie ermöglichen es den Anlegern, direkt in verschiedene Indizes zu investieren, denn meist ist dies den Privatanlegern gar nicht oder nur auf sehr umständliche Weise möglich. Bei Indexzertifikaten partizipieren Anleger eins zu eins an der Entwicklung eines Börsenbarometers, ohne die zugrunde liegenden Aktien zu kaufen. Da Indexstände aber meist sehr hoch notieren, gibt es das so genannte Bezugsverhältnis, das den Indexstand meist im Verhältnis 1:100 abbildet. Bei Indexzertifikaten, die sich auf ein Aktienmarktbarometer außerhalb des Euro-Raums beziehen, müssen Investoren das Währungsrisiko berücksichtigen.
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