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Indexfonds
"Das Vorbild immer im Auge behalten!" - so heißt die Devise jedes Fondsmanagers. Denn die von ihnen erzielten Renditen werden mit der Wertentwicklung des betreffenden Marktes (Aktien- oder Rentenmarkt) verglichen. Dabei stellt man die Performance eines Fonds einem Vergleichsindex, also einer Benchmark, gegenüber. Jeder Fonds versucht Schritt zu halten mit einem Index, dem DAX oder dem REX, oder welcher Vergleichsindex auch immer das Vorbild ist. Das gilt besonders für einen Indexfonds. Kursgewinne der einen oder anderen Aktie oder des einen oder anderen Rentenpapiers etwa, die Ausgabe neuer Aktien oder eine Umgewichtung in einem Index, das sind die Signale, auf die der Indexfondsmanager reagieren muss. Fondsmanager kaufen bei einem Indexfonds nicht die ihrer Meinung nach aussichtsreichsten Titel, sondern versuchen, eine Indexstruktur nachzubilden. Ein Indexfonds wird dem Anleger im Idealfall die gleiche Performance liefern, wie der zu Grunde liegende Index. Wenn also ein Aktien-Indexfond zum Beispiel den DAX abbilden soll, dann hat er anteilsmäßig alle 30 Aktien der deutschen Standardwerte im Depot. Dabei entsteht aber ein grundsätzliches Problem: In Deutschland darf ein Investmentfonds gegenwärtig nicht mehr als zehn Prozent seines Vermögens in einem Einzeltitel anlegen. Anders ausgedrückt: Ein Wertpapier allein darf nicht mehr als zehn Prozent des Fondsvermögens ausmachen. So jedenfalls schreibt es das Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) vor. Das ergibt aber ein Problem, wenn ein Wert wie beispielsweise die Deutsche Telekom den marktkapitalisierten Wert von zehn Prozent aller DAX-Titel überschreitet. Dem Fondsmanager sind die Hände gebunden, weil er diese Entwicklung nicht vollständig nachvollziehen darf. Er muss also das DAX- Schwergewicht Deutsche Telekom untergewichten. Die Folge ist somit ein Abweichen der Wertentwicklung des jeweiligen Indexfonds von der Wertentwicklung des DAX. Deshalb dürften die auf den DAX ausgerichteten Indexfonds im Grunde genommen gar nicht so heißen, sondern nur als "indexnahe" Fonds bezeichnet werden. Trotz dieses Handicaps steigen die Indexfonds in der Beliebtheitsskala der Anleger. Das hat folgende Gründe:
Wer der Entwicklung der Börse vertraut, sich aber nicht auf einzelne Werte oder Branchen einlassen will, für den ist ein passiv gemanagter Indexfonds das Richtige. Voraussetzung ist aber, dass der Anleger keinen Wert auf einen Sieg über das jeweilige Börsenbarometer legt. Denn das schafft in der Regel kein Indexfonds. Die Wertentwicklung hinkt eher etwas nach. Dafür sorgen auch der übliche Ausgabeaufschlag und die Verwaltungsgebühr. Der Fonds muss außerdem, je nach Börsenentwicklung, Transaktionen tätigen, um den Index, falls notwendig, nachbilden zu können. Und diese Kosten drücken die Wertentwicklung. Allerdings: Im Indexfonds werden die Analysekosten, die bei einem "aktiven" Fondsmanagement anfallen, gespart. Das wiederum hebt die Wertenwicklung. Letztlich stellt sich also für jeden Anleger die Frage, ob er nicht gleich auf einen Indexfonds setzen sollte. Das erspart ihm eine Menge Ärger und Kopfzerbrechen. Andererseits: Bei fallenden Börsenbarometern sind dem Indexfonds-Management die Hände gebunden, denn die Anlagepolitik bleibt starr an die Indexstruktur gebunden, bei steigenden wie bei fallenden Märkten. Indexfonds sind Investmentfonds, die einen Börsenindex nachbilden. Sie setzen auf Werte, die im Wesentlichen die Entwicklung des Index widerspiegeln. Ihr Ziel ist es, besser als der jeweilige Index zu sein. Es wird zwischen Exchange Traded Funds (ETF) und herkömmlichen Indexfonds unterschieden. Bei ETFs handelt es sich um speziell für den Börsenhandel entwickelte Produkte, deren Wert fortlaufend ermittelt wird. An der Börse können ETFs jederzeit ge- und verkauft werden. Schon in den siebziger Jahren wurden die klassischen Indexfonds eingeführt. Sie wurden für den Handel mit der Fondsgesellschaft gestaltet.
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