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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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importierte Inflation

Übertragung einer ausländischen Inflation auf das Inland. Die Ansätze zur Erklärung der internationalen Ausbreitung von Preissteigerungen basieren auf der Annahme fester Wechselkurse. Die Saldentheorie des Inflationsimports setzt am Überschuss der Leistungsbilanz an, der bei Auslandsinflation und Preisstabilität im Inland (oder geringerer Preissteigerungsrate) im Falle einer normalen Reaktion der Leistungsbilanz entsteht. Für den Grad der Inflationsübertragung ist die Höhe des Leistungsbilanzüberschusses entscheidend. Eine Variante der Saldentheorie, die Liquiditätstheorie des Inflationsimports, stellt auf den Liquiditätszufluss in Verbindung mit einem Leistungsbilanzüberschuss (und ggf. von Nettokapitalimporten) ab. Die -) Einkommenstheorie des Inflationsimports als andere Variante der Saldentheorie erklärt den Inflationsimport mit einer inflatorischen Lücke, die ein Leistungsbilanzüberschuss über den Exportmultiplikator und das Akzelerationsprinzip hervorruft. Die Preissteigerungen werden in beiden Varianten durch die mit einer Liquiditätserhöhung möglicherweise verbundene Zinssenkung verstärkt, die eine Zunahme der Nachfrage nach Investitionsgütern hervorruft. Im Unterschied zu diesen Erklärungsansätzen zeigt die Theorie des - internationalen Preiszusammenhangs, dass auch bei ausgeglichener oder defizitärer Leistungsbilanz ein Inflationsimport erfolgen kann, der durch eine unmittelbare Übertragung der ausländischen Preissteigerungen auf die Inlandspreise der Außenhandelsgüter erfolgt und sich auf die Binnenhandelsgüterfortsetzen kann. Ein Übergreifen ausländischer Preiserhöhungen kann durch Aufwertung der inländischen Währung verhindert werden, falls die Auslandspreise der Export- und Importgüter um den gleichen Prozentsatz gestiegen sind. Eine Übertragung der Inflation ist auch bei freien Wechselkursen über den internationalen Preiszusammenhang möglich, wenn entgegen der Kaufkraftparitätentheorie die ausländischen Preiserhöhungen nicht durch eine entsprechende Wechselkursänderung kompensiert werden. Literatur: Issing, O. (1998). Tiedtke, J. (1972). Fels, G. (1969). Westphal, U. (1968)



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