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Hedging

Hedging ist die Absicherung gegen Kurs- oder Preisrisiken durch kompensatorische Börsengeschäfte mit dem Ziel, Verlustrisiken zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen. Die Idee des Hedging besteht darin, dass ein vorhandenes Risiko durch ein anderes, genau umgekehrt liegendes Risiko ausgeglichen wird. Absicherbar sind dabei alle Arten von Preisänderungsrisiken. Dazu gehören Kursrisiken bei Aktien und festverzinslichen Wertpapieren, aber auch bei Handelswaren wie beispielsweise Gold, Öl oder Agrarprodukten. An der Börse erfolgt Hedging überwiegend durch Zuhilfenahme von derivativen Finanzinstrumenten wie beispielsweise Optionen oder Futures.

Der Begriff des Hedging ist eng mit derivativen Finanzgeschäften verbunden. Grundsätzlich wird unter Hedging der Abschluss eines Geschäftes verstanden, dessen Zweck darin liegt, ein Risiko aus einem anderen Geschäft ganz oder teilweise zu eliminieren. Die Idee dabei ist, dass man das Risiko eines Geschäfts durch Abschluss eines anderen Geschäfts absichert, dessen Risiko sich genau umgekehrt zum Risiko des Grundgeschäfts verhält.

Beispiel: Ein deutscher Geschäftsmann weiß, dass er in drei Monaten für eine Rohstofflieferung 100.000 US Dollar zahlen muss. Um das Risiko eines Kursanstiegs des US Dollar zu eliminieren, verkauft der Geschäftsmann eigene Waren im Wert von 100.000 Dollar, zahlbar in drei Monaten, in die USA. Steigt der Dollar, so muss der Geschäftsmann zwar mehr Euro einsetzen, um 100.000 Dollar zur Begleichung seiner Rechnung zu erwerben, auf der anderen Seite erhält er aber auch mehr Euro für die von ihm verkaufte Ware. Der Verlust aus dem einen Geschäft gleicht sich mit dem Gewinn aus dem anderen Geschäft aus. Im umgekehrten Fall: Der Dollarkurs sinkt gegenüber dem Euro. Jetzt muss der Geschäftsmann zwar weniger Euro aufwenden, um die erhaltene Ware zu bezahlen, erhält aber auch weniger Euro für die von ihm verkaufte Ware.

Da nur die wenigsten Unternehmen oder Privatpersonen die Möglichkeit haben, ihre Risiken durch entsprechende Gegengeschäfte im Warenhandel abzusichern und eine solche Risikoabsicherung auch sehr aufwändig wäre, wird Hedging in der Regel mit Hilfe von Derivaten betrieben. Hierbei geht es vor allem um den Einsatz von Optionen und Futures. Wichtig ist, dass das jeweils verwendete Finanzinstrument in Bezug auf seine Laufzeit, den zu Grunde liegenden Handelsgegenstand (z.B. Aktie, Fremdwährung (Devisen) oder Ware) und den Ausübungspreis so gewählt wird, dass es zu einer Risikokompensation kommt. So macht es beispielsweise wenig Sinn ein Wechselkursrisiko durch eine Option zu sichern (hedgen), die erst nach fünf Monaten ausgeübt werden darf.

Multinationale Unternehmen, die Ihre Geschäfte in vielen Ländern und in unterschiedlichen Währungen betreiben, können sich durch so genannte interne Hedges (wie im Beispiel oben beschrieben) weitgehend absichern und müssen nur noch Spitzenbeträge durch Einsatz von Finanzderivaten abdecken.

Oftmals wollen Anleger aber gar nicht das gesamte aus einer Anlage oder einem Handelsgeschäft erwachsende Risiko absichern, sondern nur einen Teil davon, da bei vollständigem Hedge auch kein Gewinn aus dem Grundgeschäft möglich ist. Würde ein Anleger beispielsweise die Risiken aus einer Aktienanlage vollständig durch Kauf von Put-Optionen hedgen, würde zwar jeder möglicherweise auftretende Kursverlust der Aktien durch einen entsprechend hohen Gewinn der Optionen eliminiert, aber auf der anderen Seite auch jeder Kursgewinn der Aktienposition durch einen gleich hohen Kursverlust des Put ausgeglichen. Die Rendite der Aktienanlage wäre also unabhängig vom Kursverlauf der Aktien immer gleich Null. Das Ausmaß in dem Risiken gehedget werden, hängt damit von der Risikobereitschaft des Anlegers sowie seinen Erwartungen hinsichtlich des zukünftigen Kursverlaufs ab. Je risikoscheuer der Anleger ist, desto umfänglicher wird sein Hedging ausfallen.

Hedging ist ein Verfahren zur Sicherung einer zukünftigen finanzgeschäftlichen Transaktion gegen Wechselkursschwankungen oder Preisschwankungen auf Rohstoffmärkten. Dabei geht der Händler gleichzeitig mit der eigentlichen Transaktion ein zweites Geschäft ein, das eine entgegengesetzte Preiserwartung widerspiegelt. Der Händler versucht so, den gegenwärtig als annehmbar gewerteten Preis für die Zukunft festzulegen. Hierfür geeignete Instrumente sind vor allem Futures und Optionen. Hedging mindert das Risiko eines Geschäfts gegen Kurs- und Preisschwankungen, verringert aber auch die Chancen auf hohe Gewinne, weil das zweite, zur Absicherung getätigte Geschäft entgegengesetzte Chancen und Risiken aufweist. Hedging erfordert wegen der Komplexität von Termingeschäften viel Wissen und Aufmerksamkeit. Unerfahrene Händler können mit Hedging viel Geld verlieren.



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