Geldfetisch
In der Wirtschaftssoziologie:
Begriff der marxistischen Wertthorie, der eine bestimmte verfestigte Form des Warenfetischs bezeichnet, die dadurch entsteht, dass mit der Entwicklung des Geldes aus der Tauschbeziehung das gesellschaftliche Verhältnis, das sich im Wert äussert, nun nicht mehr als sachliche Eigenschaft aller Waren, sondern als ausschliessliche Eigenschaft derjenigen Ware erscheint, die Geldfunktion übernommen hat. Das Geld erscheint als die allgemeine Form des gesellschaftlichen Reichtums, es beherrscht die Produzenten, die es nicht mehr als ihr eigenes Produkt erkennen können, als sachliche Macht und erscheint als Subjekt der gesellschaftlichen Prozesse. Unter den Bedingungen der kapitalistischen Produktion entwickelt sich der Geldfetisch weiter zum Kapitalfetisch, ohne selbst an Bedeutung zu verlieren. Der G., wie auch die anderen Fetische, hat über die Ökonomie hinaus Bedeutung, indem er das gesellschaftliche Bewusstsein bestimmt. Insofern ist die Theorie des Fetischs ein wichtiges Instrument der Ideologiekritik.
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