Tauschbeziehung
In der Wirtschaftssoziologie:
gesellschaftliches Verhältnis zwischen voneinander unabhängigen, freien Subjekten, die sich nur als Eigentümer von Waren aufeinander beziehen. Die Tauschbeziehung ist also durch Sachen vermittelt. Sie realisiert sich erst auf dem Markt, im vollzogenen Austausch der Waren; ideell vorweggenommen wird sie allerdings schon in der Produktion dieser Waren, insofern die Entscheidung zur Produktion von Waren hinsichtlich Art und Menge von den erwarteten Realisationsbedingungen, d.h. von den angenommenen zahlungskräftigen Bedürfnissen der anderen Subjekte, abhängt. Erweist sich diese Annahme in der späteren Marktrealität als inadäquat, d.h. wurden die falschen Waren produziert oder zuviel von diesen oder mit übermässigem Arbeitsaufwand, kommt die Tauschbeziehung nicht zustande. - Die Tauschbeziehung ist eine Einheit gegensätzlicher Standpunkte: jeder ihrer beiden Pole umfasst das Interesse am Tauschwert der eigenen und am Gebrauchswert der jeweils fremden Ware; insofern bringt sie den in die Warenform eingebundenen Gegensatz zwischen Gebrauchswert und Tauschwert zur Erscheinung.
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