Kapitalfetisch
In der Wirtschaftssoziologie:
Begriff der marxistischen Theorie: aus den Produktionsverhältnissen der kapitalistischen Produktionsweise entspringt notwendig die Vorstellung vom Kapital als einem Ding; die gesellschaftlichen Formbestimmtheiten des Kapitalverhältnisses scheinen als sachliche Eigenschaften den als Kapital fungierenden Produktionsmitteln unmittelbar anzuhaften. Vor allem erscheinen die gesellschaftlichen Produktivkräfte der Arbeit, die aus Kooperation und Arbeitsteilung und der dadurch möglichen Einbeziehung der Wissenschaft in den Produktionsprozess entspringen, als Produktivkräfte des Kapitals. Das Kapital - der Ausdruck der gesellschaftlichen Beziehungen der Produzenten - gewinnt sachliche Macht über diese, erscheint als Subjekt der gesellschaftlichen Entwicklung. Der Kapitalfetisch ist eine Verdichtung und Weiterentwicklung des Waren- und des Geldfetischs.
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