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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Osteuropabank)

Die "European Bank for Reconstruction and Development" (EBRD) wird auch als "Osteuropabank" bezeichnet. Sie unterstützt den Reformprozess in den demokratischen Ländern Osteuropas durch finanzielle Hilfen.

Die EBRD [Internet] wurde 1991 - in unmittelbarer Reaktion auf die Veränderungen in Mittel- und Osteuropa - gegründet. Zu ihren Aufgaben zählen die nachhaltige Unterstützung der mittel- und osteuropäischen Staaten bei den Demokratisierungsbemühungen und der Einführung der Marktwirtschaft durch wirtschaftliche Hilfestellung.

Die regionalen Entwicklungsbanken sind dem Modell der Weltbank weitgehend nachgebildet, nehmen in ihrer Aktionärsstruktur aber auf die unterschiedlichen regionalen Schwerpunkte Rücksicht. Auch bei ihnen ist das oberste Ziel die Bekämpfung der Armut in den Mitgliedstaaten. Diese Zielsetzung soll durch Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, durch Investitionen in die Infrastruktur und durch die Förderung des Privatsektors erreicht werden. Neben verschiedenen Finanzierungsinstrumenten gewähren sie bei der Umsetzung dieser Aufgabenstellung auch technische Hilfe. Von der EBRD werden Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr, Energie, Wohnungsbau, Umweltschutz und Telekommunikation mitfinanziert. Reformen im Finanzsektor fördert die Bank beratend.

Im Unterschied zu den anderen Entwicklungsbanken hat die EBRD neben einem wirtschaftlichen auch ein politisches Mandat. Dieses verpflichtet sie, die Unterstützungsmaßnahmen von den Bemühungen der Empfängerländer, demokratische und pluralistische Gesellschaftsverhältnisse zu schaffen, abhängig zu machen.

Oberstes Entscheidungsorgan ist der Gouverneursrat, in dem die EBRD-Mitglieder - derzeit 60 Staaten sowie die EU und die Europäische Investitionsbank - vertreten sind. Daneben gibt es ein Direktorium, das aus 23 Mitgliedern besteht und vom Gouverneursrat für jeweils drei Jahre gewählt ist. Die Direktoriumsmitglieder vertreten so genannte Stimmrechtsgruppen, die sich aus zwei oder mehreren Mitgliedsländern zusammensetzen. Das Direktorium ist insbesondere verantwortlich für die Formulierung der geschäftspolitischen Strategien. Der Präsident der Bank wird vom Gouverneursrat auf vier Jahre gewählt. Er ist dem Direktorium gegenüber für die Führung der laufenden Geschäfte der Bank verantwortlich.

Am Grundkapital der EBRD halten die EU-Länder die Mehrheit. Ebenfalls beteiligt sind die Vereinigten Staaten, Japan sowie die osteuropäischen Empfängerländer. Die Bank arbeitet eng mit anderen multinationalen Organisationen zusammen.



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