Einkaufsmodell

In der Gesundheitswirtschaft: Vertragsmodell, bei dem die Krankenkassen mit Hilfe von selektiven Verträgen gezielt Leistungen von Leistungserbringern einkaufen. Der Begriff wird gesundheitspolitisch eher als Abwehr-Begriff gegen mehr Möglichkeiten der Vertragspartner zum Abschluss von selektiven Verträgen benutzt. Denn mit der Betonung der Einkaufsseite wird besonders auf die dabei zunehmende Macht der Krankenkassen angespielt. Synonym wird daher häufig auch der neutralere Begriff des selektiven Kontrahierens verwendet. Prinzipiell ist die Möglichkeit für den Abschluss von Verträgen zur Integrierten Versorgung ebenfalls ein , wenn auch im Umfang eingeschränktes, Einkaufsmodell, denn hier können die Kassen gezielt mit einzelnen Vertragspartnern Verträge zur Leistungserbringung abschließen. In der Gesundheitswirtschaft: purchasing model Politischer Begriff für ein mögliches Organisationsmodell der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), bei dem die Krankenkassen ohne Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) Direktverträge bzw. Selektivverträge mit Vertragsärzten und -zahnärzten schließen, in denen u.a. die Leistungen, Preise und Qualitätsstandards frei verhandelt werden. Das Einkaufsmodell ist von den Krankenkassen als Gegenentwurf zur Monopolstellung der KVen in die politische Diskussion eingebracht worden. Seitdem im Rahmen der Integrierten Versorgung mit dem GKV-Modernisierungsgesetz seit dem 1. Januar 2004 Direktverträge bzw. Selektivverträge zwischen Krankenkassen und Vertragsärzten erlaubt wurden, ist der Anwendungsbereich dieser Vertragsformen weiter ausgebaut worden.