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Computerviren
Das Wörterbuch beschreibt einen Virus (lateinisch: "Geifer, Gift, Schleim") als "kleinster, nichtzelliger Erreger einer übertragbaren Krankheit, dessen Vermehrung nur in lebenden Wirtszellen erfolgt". Was bei Lebewesen für Krankheiten von der Grippe aufwärts sorgt, hat sich mittlerweile auch in der virtuellen Computerwelt etabliert. Computerviren gehören zur Gruppe der "Malware" ("malicious software"), also zum Typus der "bösartigen Programme". Diese wurden mit dem Zweck geschrieben, Schaden anzurichten. Ein klassischer Virus unterscheidet sich von anderen Programmen dadurch, dass er in der Regel nicht für sich alleine existiert, sondern sich in einem anderen Programm versteckt. Dabei handelt es sich üblicherweise um Dateien, die ausführbar sind und beispielsweise auf EXE oder COM enden. Ein Virus besteht aus zwei Bestandteilen: einer Vermehrungsfunktion und einer Schadensfunktion. Der erste Teil erfüllt folgende Aufgaben:
Einige Viren hängen sich an die Datei an, andere überschreiben den eigentlichen Programmcode, so dass die originäre Funktion des Programms verloren geht. Die Schadensfunktion kann von einer vermeintlich scherzhaften Fehlermeldung bis zur Löschung von Daten reichen. Diese Funktion kann so versteckt arbeiten, dass der Nutzer diese zunächst nicht bemerkt oder auch nur an bestimmten Tagen zuschlagen. Im Normalfall ist das "infizierte" Programm weiter voll funktionsfähig. Ausgeführt wird ein Virus nur dann, wenn das Programm, in dem er sich eingenistet hat, aufgerufen wird. Nur rund fünf Prozent der inzwischen bekannten Viren verfügt tatsächlich über eine Schadensroutine, die erhebliche Datenverluste oder Störungen hervorruft. Viele sind harmlos oder besitzen ausschließlich eine Vermehrungsfunktion. Virus-VariantenNeben diesen klassischen Viren gibt es eine Reihe von Viren-Klassen, die unterschiedlich arbeiten. All diese Bezeichnungen werden unter "Virus" subsummiert:
Schutz vor VirenSeitdem die Verbreitung von Dateien per Internet und E-Mail exponentiell zugenommen hat, ist auch der Bedarf an Programmen gestiegen, die in der Lage sind, Viren zu erkennen, bevor sie Schaden anrichten. Dazu werden Dateien (ausführbare und auch Dokumente, die Makros enthalten können sowie so genannte Programmbibliotheken) von der Anti-Viren-Software "gescannt", also nach bekannten Virenmustern untersucht. Dabei kann ein Virenscanner in aller Regel nur solche Viren erkennen, deren Muster er kennt. Diese Information erhält ein Virenscanner durch regelmäßige Updates. Da in jedem Monat Hunderte neue Viren und Varianten bekannter Viren auftauchen, gehört zum Betrieb eines Virenscanners auch die regelmäßige Aktualisierung seiner Viren-Datenbank. Moderne Virenscanner warten nicht darauf, dass sie vom Nutzer ab und zu aufgerufen werden, sondern überwachen permanent, wenn neue Dateien auf einem Rechner landen oder E-Mails eintreffen. So genannte "Personal Firewalls" sollen zudem erkennen, ob ein Trojaner über eine Netzwerkverbindung und vor dem Nutzer verborgen Daten übermittelt. Einen hundertprozentigen Schutz vor Viren gibt es nicht: immer wieder tauchen neue Exemplare auf, für die die entsprechenden Suchroutinen der Virenscanner erst noch geschrieben werden müssen. Andere Viren variieren ihren Programmcode unvorhersehbar und machen es der Anti-Viren-Software somit schwer. Zur eigenen Vorsorge gegen Viren sollten Computernutzer sich an folgende Regeln halten:
Hoaxes - falsche VirenmeldungenLästig sind per E-Mail verteilte falsche Virenwarnungen. Nach dem immer gleichen Schema wird vor einem extrem gefährlichen Virus gewarnt, als Quelle werden große Softwarefirmen genannt. Diese Fälschungen (Hoaxes) verunsichern immer wieder private Nutzer wie Firmen. Solche Warnungs-Mails sollten nur weitergeleitet werden, wenn geklärt wurde, ob es sich um einen real existierenden Virus handelt. Ab und zu werden auch Viren in diesen Virenwarnungen verteilt, indem etwa ein beigefügtes Programm angeblich einen Schutz darstellt, in Wirklichkeit aber infiziert ist. Weitere Informationen finden Sie auf verschiedenen Webseiten im Internet.
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