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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

In der Gesundheitswirtschaft: Abkürzung AWMF. In der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften waren in der ersten Jahreshälfte 2006 insgesamt 151 wissenschaftliche Fachgesellschaften aus allen Bereichen der Medizin zusammengeschlossen. Sie wurde 1962 von damals 16 Gesellschaften auf Anregung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie als nicht eingetragener, gemeinnütziger Verein gegründet, um gemeinsame Interessen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften gegenüber staatlichen Institutionen und Körperschaften der ärztlichen Selbstverwaltung besser vertreten zu können. Konkreter Anlass für die Gründungs-Initiative war seinerzeit die Einführung der Facharztprüfung zur Anerkennung der fachärztlichen Weiterbildung. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der AWMF ist heute die Koordinierung und Unterstützung der Erstellung von medizinischen Leitlinien durch die einzelnen Fachgesellschaften. Auch die Veröffentlichung der konsentierten Leitlinien ist Aufgabe der AWMF. So unterhält sie im Internet eine öffentlich zugängliche Leitlinien-Datenbank (http://leitlinien.net). Die Aufgaben und Ziele der AWMF werden von ihr selbst wie folgt beschrieben: „Die AWMF berät über grundsätzliche und fachübergreifende Angelegenheiten und Aufgaben, erarbeitet Empfehlungen und Resolutionen und vertritt diese gegenüber den damit befassten Institutionen, insbesondere auch im politischen Raum. Neben den – angesichts der zunehmenden Spezialisierung immer dringenderen – Aufgaben der inneren Zusammenarbeit will sie damit die Interessen der medizinischen Wissenschaft verstärkt nach außen zur Geltung bringen. Die AWMF wird durch direkten Auftrag der Mitgliedsgesellschaften oder durch deren Delegierte tätig. Greift die AWMF einschlägige Probleme in eigener Initiative auf, so sucht sie die Übereinstimmung mit den Mitgliedsgesellschaften. Die AWMF wird getragen von der Delegierten-Konferenz, dem Präsidium und dem Präsidenten. Für die Bearbeitung besonderer Themen werden Kommissionen aus dem Kreise der Delegierten und gegebenenfalls durch Hinzuziehung Sachverständiger aus den Mitgliedsgesellschaften gebildet. Die AWMF ist also mit ihren eigenständigen Aufgaben neben den anderen Arbeitsgemeinschaften wie Bundesärztekammer (BÄK), Medizinischer Fakultätentag (MFT), Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) und den Einrichtungen der Wissenschaftsförderung ein wichtiger Pfeiler im Rahmen der gesamten medizinischen Organisation.“1 Die AWMF vertritt Deutschland international im Council for International Organizations of Medical Sciences (CIOMS).



 
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