Angebotskapazität
In der Gesundheitswirtschaft:
Die Kapazität, die auf einem bestimmten Markt für die Produktion bzw. Erstellung des Angebotes für diesen Markt zur Verfügung steht. Die erreichbare Angebotsmenge hängt dabei sowohl von der vorhandenen Kapazität technischer und personeller Art als auch von der Produktivität ab, mit der diese Kapazität genutzt wird.
Unter Angebot wird hier die Menge aller Waren und Dienstleistungen, die die Produzenten der Waren bzw. die Erbringer der Dienstleistungen auf einem definierten Markt in einer Zeitperiode zum Verkauf anbieten, bezeichnet.
Gerade auf dem Gesundheitsmarkt spielt die Angebotskapazität eine besondere Rolle, geht man doch vielfach von der These aus, dass auf diesem speziellen Markt sich jedes Angebot seine Nachfrage schafft und damit die Nachfrage auf dem Gesundheitsmarkt direkt vom Umfang des Angebotes, dieses wiederum von der Angebotskapazität abhängig ist. Eine Beschränkung der Angebotskapazität führt danach also direkt zu einer Steuerung der Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Konkreten Ausdruck findet diese Grundüberzeugung in der staatlichen Regulierung der Angebotskapazität auf dem Gesundheitsmarkt, so etwa durch die Zulassungsbeschränkungen im Rahmen der Bedarfsplanung im ärztlichen und zahnärztlichen Bereich oder die staatliche Krankenhausplanung bzw. die Zulassungs-Notwendigkeit von Apotheken, die bis 1958 an eine Bedürfnisprüfung gebunden war.
Die Angebotskapazität kann neben der auf einzelne Märkte bezogenen Betrachtungsweise aber auch auf die einzelne Wirtschaftseinheit bezogen werden. Hier bezieht sich der Begriff dann auf die Angebotsmenge, die das Unternehmen auf dem spezifischen Markt, auf dem es tätig ist, erbringen kann. Dies wiederum ist eine wichtige Voraussetzung für die mittel- und langfristige Planung des eigenen Angebots sowie darauf aufbauenden Investitionsentscheidungen. So muss ein Krankenhaus zum Beispiel genau bestimmen können, welche Zahl an Hüftendoprothetik-Operationen es mit der vorhandenen Personal- und OP-Kapazität realisieren kann, um mittel- und langfristig planen zu können, ab wann eine Ausweitung der Kapazität bei steigender Nachfrage und/oder einem möglichen Umlenken von Nachfrage in das eigene Haus erforderlich ist und ob sich die dafür erforderlichen Investitionen amortisieren werden.
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