Allfinanz-Finanzkonglomeratstrategie
Wegen der verschiedenen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Allfinanzstrategien hat sich in der Praxis keine als gegenüber anderen eindeutig überlegen dargestellt. Es gibt die Vorstellung, dass Allfinanzstrategien dann am erfolgreichsten sind, wenn Versicherungsprodukte weitgehend auf die Bedürfnisse der Banken zugeschnitten sind und sich der Marktauftritt der Versicherung an dem der Bank orientiert. Obwohl sich eine solche Strategie am ehesten durch Konzernstrategie verwirklichen liesse, geht die Tendenz eher wieder weg vom Allfinanzkonzern. Gerade auf Seiten der Bankwirtschaft lassen sich auch Strategiewechsel erkennen: So werden bspw. von Banken Beteiligungen an Versicherungsunternehmen verkauft und demgegenüber vertragliche Kooperationsformen realisiert. Damit deutet sich eine Umkehr des in den letzten Jahrzehnten vorherrschenden Trends zu sektorübergreifenden Fusionen und Übernahmen an, und die Relevanz von Alles-aus-einer-Hand-Konzepten scheint heute eher abzunehmen. Damit rücken Open- bzw. Guidedarchitecture-Ansätze, mit denen sich eine solche Allfinanzstrategie am ehesten verwirklichen lässt, stärker in den Vordergrund. Auf dieser gewandelten Umfeldbasis sind an den Finanzmärkten Finanzgruppen entstanden, die ihre Finanzdienstleistungen in verschiedenen Finanzbranchen anbieten: Kreditinstitute, Wertpapierfirmen und Versicherungsunternehmen als Finanzkonglomerate.
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