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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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zinsunabhängiges Geschäft, Steuerung

Steuerungsparameter sind im zinsunabhängigen wie Zinsgeschäft unter Berücksichtigung der Restriktionen und Rahmenbedingungen Wachstum, Geschäftsstruktur sowie Konditionen (-höhe). An diesen Grössen orientieren sich die Ertragsarten im zinsunabhängigen Geschäft, d. h. die Gebühren und Provisionen. Während Gebühren i. d. R. auf Grund von Stückgrössen (z. B. pro Scheckgutschrift) erhoben werden, sind bei Provisionen Wertgrössen - z. B. Depotbestände, Wertpapierumsätze - Bezugsgtösse. Gezielte Gestaltung der Geschäftsstruktur im zinsunabhängigen Geschäft setzt eine mit der Zinsertragsbilanz vergleichbare Informationsbasis voraus. Diese Informationsbasis ist gleichfalls Grundlage für die Zuordnung der Erträge und Risiken auf die strategischen Geschäftsfelder: Marktleistungen, Kundengruppen, Regionen. Dabei ist es wie im Zinsgeschäft möglich, Hauptpositionen über die einzelnen Bankleistungsgruppen bis zum einzelnen Geschäft zu disaggregieren. Grunds, muss jedoch gewährleistet sein, dass die Dateninformationen zentral und dezentral bis zu den Kundengruppen in gleicher Form erfasst und aufbereitet werden. Dabei muss die Planungsgrundlage im zinsunabhängigen Geschäft auch Aufschluss über den Netto-erfolgsbeitrag der Geschäftsarten geben. Innerhalb dieser »Erfolgsbeitragsbilanz« werden Teilbereiche des zinsunabhängigen Geschäfts getrennt. Diese werden dann jeweils in die (Teil-) Leistungen, unter Berücksichtigung der gebühren- bzw. provisionsfreien absatzfähigen (Teil-) Leistungen - z. B. Scheckausgabe, Informationsbereitstellung im Wertpapiergeschäft - untergliedert. Zur weiteren Systematisierung bietet sich, wie im Zinsgeschäft zumind. Aufschlüsselung nach Hauptkundengruppen (z. B. Privat-und Firmen-, institutionelle Kunden) an. Dies hat z. B. im Wertpapiergeschäft zur Folge, dass die Erträge aus dem Wertpapierkommissionsgeschäft nochmals auf Hauptkundengruppen aufgeteilt werden. Da sich in diesem Fall überdies noch eine tiefere Untergliederung nach Wertpapierarten - z. B. in Anlehnung an die Depotstatistik der Bundesbank - anbietet, wird deutlich, dass sich bereits auf oberster Stufe eine Ausgangsbasis für (grobe) Planungsüberlegungen durch eine mit dem Zinsgeschäft vergleichbare detaillierte Aufschlüsselung der Erfolgsbeiträge als Absolut- und Relativwerte bezogen auf den Gesamtertrag an Gebühren und Provisionen erzielen lässt. In weiteren Schritten werden den Erfolgsbeiträgen in den betr. Positionen die Provisionsaufwendungen sowie die entspr. Betriebskosten gegenübergestellt. Die Angabe der Bezugsgrössen für die Gebühren- bzw. Provisionserhebung und deren Volumina ist erforderlich, um gleichfalls Einblick in die Mengenstruktur zu erhalten. Die Stückgrössen werden dabei der Betriebs- und Leistungsstatistik entnommen. Die Bezugsgrössen für die Gebühren- und Provisionserhebung können aber in Abhängigkeit von den in den Teilbereichen des zinsunabhängigen Geschäfts verwendeten Gebührenmodellen differieren. Diese Planungsbasis genügt jedoch noch nicht den Anforderungen einer Risikosteuerung in diesem Geschäftsbereich. Vielmehr müssen zur Risikosteuerung detailliertere Steuerungsinformationen über die Risikoarten im zinsunabhängigen Geschäft vorliegen, um die Stabilität der Ertragsbeiträge zu gewährleisten. Im weitesten Sinne lassen sich die Risiken im zinsunabhängigen Geschäft als direkt konditionenbezogene (Gebührenausfallrisiken, imagebedingte Gebührennachlässe) und geschäftsstrukturbe-dingte Ertragsbeitragsrisiken systematisieren. Die Planung des Mindesterfolgsbeitrags sowie die Mindestkondi-tionenplanung greifen dabei auf die Informationen des Kostenmanagements zurück. Bei der Mindestkonditio-nenplanung sowie bei den Verrechnungspreisen werden auch die nicht gebührenwirksamen Leistungen eingeschlossen. Erst auf der Basis detaillierter Informationen über die Mengen- und Konditionenstruktur können die funktionalen Steuerungsprozesse, d.h. die Istanalyse, die Prognose, die Planung sowie die Kontrolle, effizient durchgeführt werden.



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