Wertform
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
Historische Entwicklungsformen des Tauschwertes, die den Entwicklungsstufen des Warenaustauschs entsprechen: Erscheinungsform des Wertes der Waren. Die Wertform hat sich mit der ökonomischen Entwicklung von der einfachen, zufälligen Wertform (1 Speer gegen 1 Beutel Beeren als Äquivalent, weil der/die Speerbesetzerin die Beeren benötigt), über die totale oder entfaltete Wertform (1 Rind gegen wahlweise 5 Säcke Korn oder 3 Beile oder 3 Barren Gold) zur allgemeinen Wertform (er/sie weiß, dass man für 5 Säcke Korn oder 3 Beile oder 3 Barren Gold ein Rind als Ägivalent bekommt). Die Wertform als Geldform besteht darin, dass man für die 3 Barren Gold (leichter zu transportieren als die anderen Dinge) die anderen Dinge in den entsprechenden Mengen bekommt.
In der Wirtschaftssoziologie: Begriff der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie für die Erscheinungsformen des Werts einer Ware. Der Wert einer Ware als in ihr enthaltene gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit lässt sich nicht an ihr selbst als konkretem Gebrauchsding (Naturalform) ablesen, sondern nur im Verhältnis zu anderen Waren, denen sie sich als Wert gleichsetzt. In der objektiven Gleichsetzung von Waren erscheint der gesellschaftliche Charakter der Privatarbeiten. Die einfache Tauschbeziehung zweier Waren wird von K. Marx mit den Kategorien relative Wertform und Äquivalentform erfasst. In der entfalteten oder totalen Wertform kann sich der Wert einer Ware in der Vielfalt aller produzierten Waren, die ihr als tauschbare Äquivalente gegenüberstehen, ausdrücken. Im Geld findet der Wert schliesslich seine allgemeine Wertform in einer selbständigen Daseinsweise.
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