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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische

In der Wirtschaftssoziologie: Der Begriff der Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische dient der marxistischen Theorie zur ökonomischen Charakterisierung aller Gesellschaften, in denen die Befriedigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse über die Produktion und den Austausch von Waren vermittelt ist, in denen also der gesellschaftliche Reichtum ganz oder teilweise Warenform annimmt. Der Begriff der Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische reicht indessen nicht aus, will man eine konkrete Produktionsweise und deren konkrete Widersprüche bestimmen. - Zu unterscheiden sind deshalb zunächst: E. W.: Nur ein kleiner Teil der Produkte nimmt Warenform an; der grössere Teil dient der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung der Produzenten bzw. wird von der jeweils herrschenden Klasse auf nichtökonomischem Wege, durch offene Herrschaftsbeziehungen, angeeignet. Es besteht eine unmittelbare Einheit zwischen Produzenten und Produktionsmitteln, wobei die Produzenten entweder über die Produktionsmittel als Privateigentum verfügen oder selbst unmittelbar Eigentum der Produktionsmittelbesitzer sind (Sklaverei). Die Arbeitskraft wird nicht zur Ware. Die e. Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische tritt als Randphänomen in wesentlich durch andere Produktionsverhältnisse bestimmten Gesellschaftsformationen auf. K. Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische (identisch mit der kapitalistischen Produktionsweise): Die Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische ergreift tendenziell alle Bereiche der gesellschaftlichen Produktion. Charakteristisch ist, dass die Arbeitskraft selbst zur Ware wird, dass also die Ausbeutungsverhältnisse ökonomische Gestalt annehmen, d.h. über Beziehungen des Äquivalententauschs vermittelt sind. - Bestimmend sowohl für die e. Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische als auch für die k. Warenproduktion, einfache - kapitalistische - sozialistische ist die Anarchie der Produktion: die Produktionsentscheidungen werden von individuellen, autonomen (also privaten) Subjekten getroffen, so dass immer die Gefahr gegeben ist, dass an den qualitativ und quantitativ bestimmten gesellschaftlichen Bedürfnissen vorbeiproduziert wird; diese Tendenz setzt sich notwendig durch aufgrund der Tatsache, dass das treibende Motiv der Produktion nicht die Befriedigung der gesamtgesellschaftlichen Bedürfnisse ist, sondern die Produktion von Wert bzw. Profit. Die Gesetze der Produktion setzen sich gewaltsam durch, „wie etwa das Gesetz der Schwere, wenn einem das Haus über dem Kopf zusammenpurzelt“ (K. Marx). S. W: In der sozialistischen Produktionsweise herrschen Warenbeziehungen nur noch in gesellschaftlichen Teilbereichen. Sie sind eingebettet in den gesamtgesellschaftlichen Plan und fungieren als Mittel, diesen zu realisieren. Sie verlieren daher ihre Eigengesetzlichkeit und bestimmen nicht mehr den Charakter der Produktionsweise.



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