Äquivalententausch
In der Wirtschaftssoziologie:
Tausch von Gleichwertigem. Der Ä. ist ein Prinzip des Warentausches, das besagt, dass zwei Waren, die sich zum Zwecke des Tauschs auf dem Markt gegenüberstehen, gleichen Wert repräsentieren müssen, damit der Tauschakt vollzogen werden kann. Der Ä. hat sich erst sukzessive in der Geschichte des Warentauschs herausgebildet, und zwar in dem Masse, in dem sich der Tauschhandel verallgemeinerte und befestigte; erst dadurch setzte sich die Kenntnis der jeweiligen Warenwerte gesamtgesellschaftlich fest. Der Ä. hat als Problem sowohl in der klassischen als auch in der marxistischen Ökonomie besondere Bedeutung, weil erklärt werden muss, wie auf der Basis des Ä.s in der Zirkulationssphäre nichtsdestoweniger vom Kapital ein Mehrwert erzielt werden kann, wie also der Nicht-Ä. zwischen Kapital und Lohnarbeit ohne formelle Verletzung des Prinzips des Ä.s erfolgt. In der marxistischen Ideologiekritik ist der Ä. ein wichtiges Moment zur Erklärung von bürgerlicher Ideologie, die durch die Abstraktion des Bewusstseins von der Produktionssphäre entsteht (Gleichheits- und Freiheitsvorstellungen).
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