Stoxx

Die Börsen in Frankfurt, Paris und Zürich haben sich im Februar 1998 auf gemeinsame Indizes geeinigt, die die Kursentwicklung innerhalb der Länder der Währungsunion und in Europa insgesamt abbilden: den "Euro-Stoxx 50” als EWU-Index und den "Stoxx 50” für die gesamte Europäische Union plus Schweiz. Es handelt sich um die 50 Top-Werte aus den jeweiligen Gebieten. Sie sind für Aktiensparer von Bedeutung, da diese Unternehmen das Börsengeschehen insgesamt stark beeinflussen und die Kursbewegungen bei den im Index enthaltenen Werten meist ausgeprägter sind als bei den Nebenwerten. Sie haben deshalb ein stärkeres Kurspotenzial. Überdies werden Zertifikate über diese Indices angeboten.

Ähnlich wie beim deutschen Aktienindex DAX, dem französischen CAC oder dem österreichischen ATX stehen auch die im EWU-Index und Europa-Index enthaltenen 50 Werte im Blickpunkt der Börse, der Fonds und anderer Großanleger. Daher sind sie für Anlageentscheidungen von Aktiensparern innerhalb der Währungsunion von großer Bedeutung. Stoxx Ltd., ein Gemeinschaftsunternehmen der Börsen in Frankfurt, Paris, Zürich und des amerikanischen Unternehmens Dow Jones, hat die Indizes entwickelt, um das Börsengeschehen innerhalb des gemeinsamen europäischen Währungsraumes bzw. der damit eng verbundenen Märkte abbilden zu können. Nach Einführung des Euro verlieren die bisherigen nationalen Wertpapiermärkte zunehmend an Gewicht.

Der EWU-Index "Dow Jones Euro Stoxx 50” enthält die Spitzenwerte der Mitgliedsländer der Währungsunion, darunter elf deutsche Aktiengesellschaften. Der Europa-Index "Dow Jones Stoxx 50” enthält 50 europäische "Börsenschwergewichte” aus der gesamten EU unter Einschluss der Schweiz. In diesem Index sind neun deutsche Werte enthalten (nur Lufthansa und Metro fehlen gegenüber dem Euro-Index). Ausgewählt wurden die Index-Unternehmen unter den Kriterien Marktkapitalisierung, Liquidität und Branchenzugehörigkeit.

Neben den beiden Indizes, die nur "Blue Chips" enthalten, wurden auch noch der "Dow Jones Stoxx” geschaffen, der 666 börsennotierte Unternehmen aus 16 europäischen Ländern umfasst, sowie der "Dow Jones Euro Stoxx” mit 326 Unternehmen aus dem EWU-Gebiet (beide etwa vergleichbar mit dem deutschen M-DAX).

Immer aktuell informieren

Ebenso wie die DAX-Indices und andere "Börsenbarometer" werden auch die Stoxx-Indices von Zeit zu Zeit überprüft. Das ist nicht nur wegen der sich verändernden Marktkapitalisierung einzelner Gesellschaften erforderlich. Auch Fusionen (wie Hoechst und Rhone-Poulenc zu Adventis oder Daimler und Chrysler zu DaimlerChrysler) machen dies erforderlich. Ebenso wie beim DAX sind auch beim Stoxx und anderen wichtigen Indices der jeweilige Stand, der Verlauf und die im Korb enthaltenen Gesellschaften dem Kursteil vieler Tageszeitungen oder den zahlreichen Börseninformationen zu entnehmen, die im Internet angeboten werden. Anleger sollten sich dort regelmäßig informieren, da die in den Indices enthaltenen Werte das Börsengeschehen sehr stark beeinflussen.