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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Rentenrendite

Welche Rendite erwirtschaftet unser Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung? Dieser Frage gehen komplizierte Studien nach. Ihre Ergebnisse sind so unterschiedlich, wie die Interessenlagen hinter den Studien.

"Rentenrendite" ist kein fest definierter Begriff im Sozialrecht oder den Wirtschaftswissenschaften. Es gibt auch keine festen Vorgaben, wie Erträge aus Beitragseinzahlungen errechnet und welche Rentenarten (z.B. Regelaltersrente, Erwerbsminderungsrente, Witwenrente) berücksichtigt werden sollen. Nicht zuletzt deswegen kommen wissenschaftliche Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen:

DIA/IWG Bonn: Im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge hat das Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn (IWG Bonn) Mitte 2005 ausgerechnet, dass ein Standardrentner des Jahrgangs 1940 unter Berücksichtigung der Inflation noch 1,52 Euro für jeden eingezahlten Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhält. Ein im Jahr 2000 Geborener muss sich schon mit 99 Cent pro eingezahlten Euro begnügen. Ein Enkel, sollte er 2020 geboren werden, wird nur noch 0,91 Euro erhalten. Das DIA wird von der Deutschen Bank und der Deutschen Herold AG finanziert. Die Studienergebnisse wurden von der gesetzlichen Rentenversicherung deswegen als "interessengeleitet" bezeichnet - schließlich verdient die Deutsche Bank nicht schlecht mit Altersvorsorgeprodukten.

Deutsche Rentenversicherung: Die Rentenversicherer rechnen hingegen mit positiven Renditen. Ein Standardrentner des Geburtsjahrgangs 1940 mit einem Rentenbeginn in 2005 erhalte für seine Beiträge eine nominale Rendite von 4,1 Pozent, Frauen gar 4,7 Prozent. 2010 Geborene, die 65 Jahre später in Rente gehen, erreichen eine nominale Rendite von 2,9 Prozent, Frauen 3,6 Prozent. Frauen schneiden in den Renditeberechnungen besser ab, weil sie länger leben, also länger Leistungen beziehen. Wohlgemerkt handelt es sich hier nur um nominale Renditen, die die Inflationsrate nicht berücksichtigen.

Stiftung Warentest: Auch die Redakteure der Stiftung Warentest bescheinigen eine positive nominale Rendite für alle, die bis 2070 in Rente gehen. Auf eine Rendite von 5,3 Prozent schaffen es westdeutsche Männer aus dem Jahrgang 1940, die 45 Jahre Beiträge gezahlt haben (durchschnittlicher Verdienst). Frauen erreichen 5,7 Prozent. Künftige Rentner, die 1965 auf die Welt kamen, erreichen nur noch eine Rendite von 3,1 Prozent (Frauen: 3,6 Prozent). Unter Berücksichtigung der Inflation sackt die Rendite des eingezahlten Arbeitnehmeranteils des 1940 geborenen Rentners allerdings von 5,3 auf 2,9 Prozent.

Die Ergebnisse der Berechnungen unterscheiden sich auch wegen unterschiedlicher Annahmen zur volkswirtschaftlichen und demographischen Entwicklung, der Einbeziehung der Inflationsrate sowie einer Reihe weiterer methodischer Aspekte. Sie weisen aber alle in eine Richtung: Die Renditen der eingezahlten Beiträge sinken.



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