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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Puts

Ein Instrument zur Risikoabsicherung und / oder Spekulation an der Börse. Ein Put oder eine Verkaufsoption verpflichtet den Verkäufer, einen vereinbarten Handelsgegenstand (meist ein Wertpapier), innerhalb einer bestimmten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem Preis zu verkaufen, der im Voraus vereinbart wird. Für dieses Recht muss ihm der Käufer der Option eine Prämie zahlen. Diese Strategie wird häufig eingesetzt, um Risiken abzusichern. Sie kann aber auch spekulativen Zielen dienen.

Der Handel mit Puts findet im Rahmen des Optionshandels statt und ist eine spezielle Form des Wertpapierhandels. Optionen zählen zu den so genannten Derivaten, deren Wert sich von dem zugrunde gelegten Handelsgegenstand ableitet. Der Handel mit Optionen findet an den Terminbörsen statt, zum Beispiel in Deutschland an der Deutschen Terminbörse (DTB). Das Gegenstück zur Verkaufsoption (Put) ist die Kaufoption (Call). Der zugrunde liegende Handelsgegenstand (Basiswert) kann eine Aktie, Anleihe, ein Wertpapierindex, ein Warenterminkontrakt oder ein bestimmter Rohstoff (Öl, Weizen, Schweinebäuche, Kaffee usw.) sein.

Der Verkäufer einer Option (Stillhalter) verpflichtet sich bei diesem Termingeschäft, den Basiswert innerhalb der vereinbarten Laufzeit oder zu einem vereinbarten Zeitpunkt zu einem im voraus vereinbarten Preis (Basiskurs) zu kaufen. Der Käufer der Option muss für dieses Recht eine Prämie (Optionsprämie) an den Verkäufer der Kaufoption (des Puts) zahlen. Er erwirbt dadurch das Recht (hat aber nicht die Pflicht), den vereinbarten Handelsgegenstand innerhalb einer bestimmten Frist zu dem festgelegten Preis zu verkaufen. Der Verkäufer eines Puts (Verkaufsoption) verpflichtet sich, den Basiswert innerhalb der vereinbarten Laufzeit oder zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Basiskurs zu kaufen. Dafür erhält er die Optionsprämie. Er kann aber nicht verlangen, dass die Option durch den Verkäufer tatsächlich ausgeübt wird. Denn wenn der Kurs der Anleihe, Aktie oder Ware zum Zeitpunkt der möglichen Optionsausübung an der Börse höher ist als der Basispreis, ist es für den Käufer günstiger, die Option verfallen zu lassen und das Wertpapier an der Börse zum Tageskurs zu verkaufen. Er verliert allerdings in diesem Fall die gezahlte Prämie.

Während ihrer Laufzeit sind Optionen handelbar. Der Erwerber einer Verkaufsoption kann sie also jederzeit an der Börse verkaufen. Das Recht auf Lieferung geht dann an den Erwerber über. Je nach der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Wertes (Aktie, Anleihe, Rohstoff), unterliegt der Kurs der Option überproportionalen Schwankungen. Der Gewinn oder Verlust kann bei gleichem Kapitaleinsatz deshalb ein Vielfaches der Gewinne oder Verluste betragen, die zur gleichen Zeit zum Beispiel mit der auf Termin verkauften Aktie gemacht werden können. Optionen sind deshalb hochspekulativ.

Der Verkäufer des Puts rechnet damit, dass der Kurs des zugrunde liegenden Wertes (Aktie, Anleihe, Rohstoff) innerhalb der Laufzeit über den vorab vereinbarten Preis steigt. Der Verkäufer erwartet also eher einen steigenden oder gleichbleibenden Kurs der zugrunde gelegten Ware. Sinkt dagegen der Kurs des Basiswerts unter den vereinbarten Preis, so muss der Verkäufer der Option (des Puts) den Handelsgegenstand zu einem niedrigeren Betrag abgeben, als er zum gleichen Zeitpunkt an der Börse zu erzielen wäre. Als Ausgleich dafür hat er zuvor die Prämie kassiert.

Der Gewinn (Verlust) des Käufers (Verkäufers) ergibt sich jeweils aus der Differenz zwischen Basiskurs und der Summe aus Börsenkurs und Optionsprämie.

Verkäufer von Optionen (Puts) können dieses spekulative Geschäft aus unterschiedlichen Motiven machen. So können sie Optionen auf ihre Wertpapiere oder Waren verkaufen, um durch den Erlös bereits erzielte Kursgewinne noch zu erhöhen. Wenn am Erfüllungstag der Kurs unterhalb des vereinbarten Preises liegt und sich für den Erwerber die Ausübung der Option nicht lohnt, kann der Verkäufer des Puts in jedem Fall die kassierte Prämie behalten.

Optionen - Puts oder Calls - werden vor allem von Investmentgesellschaften, als Instrument der Risikominderung eingesetzt.



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