Protoindustrialisierung
In der Wirtschaftssoziologie:
„Industrialisierung vor der Industrialisierung“, von F.F. Mendels, C. und R. Tilly geprägter Begriff für die im Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus in verschiedenen Teilen Europas zu beobachtende Entstehung von ländlichen Zonen, in denen „ein grosser Teil der Bevölkerung ganz oder in beträchtlichem Masse von gewerblicher Massenproduktion für überregionale und internationale Märkte lebte“. Diese hausindustrielle Warenproduktion basiert auf einer verdichteten, zugleich differenzierten und polarisierten ländlichen Bevölkerung und dem Vordringen des Handelskapitals von der Stadt aufs Land. Die Protoindustrialisierung beruht auf handwerklicher Basis und darf nicht mit Frühindustrialisierung gleichgesetzt werden. Nur in bestimmten Zonen vollzieht sich ein direkter Übergang der Protoindustrialisierung zur Industrialisierung.
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