politisches Risiko
Politische Risiken im internationalen Finanzierungsgeschäft liegen nicht in der Person des Vertragspartners begründet, sondern in politischer Unsicherheit im Land des Vertragspartners, woraus zugleich auch wirtschaftliche Risiken induziert werden. Für dieses Risiko wird oft der Begr. Länderrisiko mit Differenzierung in wirtschaftliches und politisches Länderrisiko verwendet. Jedoch hat sich für das traditionelle Auslandsgeschäft der Banken, das zum grossen Teil auf der Grundlage von Aussenhandelsgeschäften durchgeführt wird, nach der Terminologie der Exportkreditversicherungen der Begr. »politisches Risiko« durchgesetzt. Die Risiken können dabei aus Sicht des jeweiligen Staates sowohl wirtschaftlich (mangelnde Währungsreserven, hohe Verschuldung des Landes) als auch politisch (z. B. Enteignung, politische Umstürze, Krieg) begründet sein. Eine Absicherung gegen diese politischen Risiken ist i. d. R. nur durch die staatliche Exportkreditversicherung in Form von Staatsbürgschaften und Staatsgarantien möglich, deren Abwicklung vor allem über die Hermes-Kreditversicherungs AG erfolgt. Die hier übliche Terminologie unterscheidet zwischen dem Konvertierungs- und Transferrisiko (KT-Ri-siko) und dem Zahlungsverbots- und Moratoriumsrisiko (ZM-Risiko). Die Wirkungen des politischen Risikos sind makro- und mikropolitischer Art. Makropolitische Risikoauswirkungen betreffen die Gesamtheit der ausländischen Investoren. Sie können sich in von der Staatsführung tolerierten oder nicht zu verhindernden Gewaltaktionen gegen ausländische Banken oder im Extremfall in Konfiskationen niederschlagen. Die häufigeren mikropolitischen Auswirkungen richten sich gegen einzelne Wirtschaftssubjekte oder -zweige.
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