Negotiations-, Negoziations-. Negoziierungs-, Negotiierungskredit

Auch: Trattenankaufkredit. Europäische Bezeichnung für Drawingauthorisation. Durch die vor allem im angelsächsischen Bereich verbreitete Übung, sämtliche dokumentären Zahlungen in der Aussenhandelsabwicklung unter Beifügung von Tratten durchzuführen, entstanden (neben Commercialletter of Credit und reinen Inkassi). Sonderform des Diskontkredits, wobei - wie beim Rembours- als Sonderform des Akzeptkredits - verschiedene Varianten vorkommen. Typischerweise erklärt sich die Hausbank des Importeurs auf dessen Antrag bereit, bei Übergabe genau vorgeschriebener Dokumente - i. d. R. im Rahmen eines Dokumentenakkreditivs - eine Tratte anzukaufen (zu negoziieren), die der Ex- auf den Importeur, auf die Bank des Importeurs selbst oder auf eine bestimmte andere Bank zieht. Die Bank des Importeurs leitet ihre Ankaufszusage an die Bank des Exporteurs mit der Aufforderung weiter, den Exporteur davon in Kenntnis zu setzen und zu Lasten der Importeurbank die vorgeschriebenen Dokumente aufzunehmen oder zu bevorschussen sowie sie sodann an die Importeurbank weiterzuleiten. Diese händigt dem Importeur die Dokumente gegen Akzeptierung der Tratte aus. Der Vorteil für den Exporteur liegt bei dieser Transaktion darin, dass er den - um die Ankaufsspesen verminderten - Exporterlös bereits bei der Einreichung der Dokumente erhält; der Importeur braucht bis zur Fälligkeit des Wechsels liquide Mittel nicht zu binden, und die negoziierende Bank besitzt die Einlösungszusage der Importeurbank. Der Unterschied zum Rembourskredit ist, dass der Exporteur beim Negotiationskredit die Dokumente einer Bank seiner Wahl zum Ankauf offerieren kann, während beim Rembourskredit die Remboursbank und der Weg der Dokumenteneinreichung fixiert sind.