Nachfrageverhalten, gewerbliche Nachfrager
Nach Darstellung der Bundesbank handelt es sich bei Bankleistungsnachfrageentscheidungen der gewerblichen Kundschaft überwiegend um kollektive Entscheidungen, die durch multipersonale Willensbildungen und multiple Zielsysteme charakterisierbar und wesentlich komplexer, zugleich aber auch, da aus dem Produktionsprozess ableitbar, rational fassbarer sind. Von der Prämisse ökonomischer Rationalität ausgehend werden lt. Bundesbank in traditionellen verhaltenstheoretischen Erklärungsansätzen als verhaltensbeeinflussende Komponenten ausschl. aus den betrieblichen Bedingungen resultierende Zweckmässigkeitsüberlegungen und Kostengesichtspunkte angeführt. Analog der Analyse des Entscheidungsverhaltens der privaten Kundschaft erscheint es der Bundesbank zweckmässig, als verhaltensrelevante Faktoren die Komponenten Nachfragefähigkeit, -bereitschaft, Struktur und Art der Nachfragebereitschaft sowie Wahl der Bank zu unterscheiden und entspr. in Teilaspekten zu analysieren. Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass Bankleistungsnachfrage auch durch die zu Grunde liegende Nachfragesituation präjudiziert wird, zu deren Differenzierung vor allem die Kriterien Problemneuheit und Informationsgrundlage bezogen auf das Entscheidungsproblem herangezogen werden können. So ist z.B. lt. Bundesbank bei gänzlich neuen Problemstellungen die Entscheidungssituation durch umfassende Informationsbeschaffungsund -Verarbeitungsprozesse geprägt, dem Banken durch Intensivierung von komplementären Beratungsleistungen entsprechen können; demgegenüber ist bei traditionell in Anspruch genommenen Leistungen kein Informationsbedarf vorhanden, und es empfehlen sich für die Banken z.B. preispolitische Massnahmen.
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