Nachfrageverhalten

Marktmässiges Verhalten von Nachfragern nach Bank- u. a. Finanzdienstleistungen. Nach Darstellung der Bundesbank hängt das Bankleis-tungsabnahmeverhalten aktueller und potenzieller Bankkunden von zahlreichen Bestimmungsfaktoren ab. Zur Beschreibung und Erklärung verhaltensrelevanter Wirkungszusammenhänge können lt. Bundesbank verhaltenswissenschaftliche Beschreibungs- und Erklärungsmodelle dienen, die Entscheidungsprämissen der Kunden verdeutlichen, Gesetzmässigkeiten über das Verhalten formulieren helfen und Formulierung prognostischer Aussagen über das nachfragerelevante Verhalten unterstützen. In der angewandten Verhaltensforschung existieren lt. Bundesbank mehrere solcher Verhaltensmodelle, je nach Betonung bestimmter Ursache-Wirkung-Zusammenhänge ökonomisch, psychologisch und soziologisch orientierte Modellkonzeptionen darstellend und als Partialmo-delle entspr. jeweils eine oder wenige Erklärungsvariablen erfassend. Um Beziehungen zwischen jeweiligen Modellvariablen zu berücksichtigen und nachfragerelevantes Verhalten umfassend zu erklären, haben, wie die Bundesbank darstellt, Verknüpfungen der verschiedenen Erklärungsansätze zur Entstehung interdisziplinär ausgerichteter Modelle geführt, die jedoch auf Grund hoher Komplexität in ihrer Aussagefähigkeit als praxisorientierte Handlungsgrundlage nach ihrer Meinung kaum brauchbar sind. Von bankpraxeologisch höherer Relevanz siebt sie Ansätze, die nur einige wenige Variablen einbeziehen und diese sowie deren Verknüpfung prozessanalytisch untersuchen. Die dabei zu analysierenden Bestimmungsfaktoren von Nachfragebereitschaft und -fähigkeit nach einzelnen Bankleistungen, aber auch die Bestimmungsfaktoren der Bankinstitutswahl insg. beeinflussen im Zusammenwirken mit den marktpolitischen Aktivitäten der einzelnen und konkurrierenden Banken sowie sonstigen umfelddeterminierten Einflussfaktoren Umfang, Struktur und Ausschöpfungsgrad der Bankleistungsinanspruchnahme. Dabei unterscheidet die Bundesbank auf Grund generell unterschiedlichen Leistungsabnahmeverhaltens grunds. zwischen Verhaltensstrukturen und -komponenten der privaten und gewerblichen Kundschaft.