Mengensteuerung

In der Gesundheitswirtschaft: Steuerung der Menge im Gegensatz zur Steuerung des Preises als einer der beiden Variablen Preis und Menge. Die Mengensteuerung spielt in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine erhebliche Rolle, da die Preise vielfach direkt oder zumindest indirekt administrierte Preise sind und in diesen Fällen nur die Steuerung der von den Patienten in Anspruch genommenen bzw. von den Leistungserbringern erbrachten Leistungsmenge überhaupt eine Steuerung zulässt. Würde dagegen nur der Preis für die Leistungen der Leistungserbringer festgelegt, könnten diese die Flucht in die Menge antreten und über eine Steigerung der Menge der erbrachten Leistungen dennoch zu einem höheren Honorarvolumen kommen. So wird der Einzelleistungsvergütung als Vergütungssystem unterstellt, dass ihr eine Tendenz zur Leistungsvermehrung innewohne, weil der Leistungserbringer durch die Erbringung von mehr Einzelleistungen sein Einkommen erhöhen könne. Um dem entgegen zu wirken, können zum Beispiel Mengenvereinbarungen getroffen werden oder aber Vereinbarungen mit degressiver Preiskomponente, also mit Preisabsenkungen für solche Leistungen, die über eine bestimmte Menge hinaus gehen. Die Mengensteuerung ist auch ein fester Bestandteil des neuen, DRG-basierten Fallpauschalen-Systems im stationären Bereich. Hier werden für die Übergangszeit bis Anfang 2009 neben der hausindividuellen Baserate eines Krankenhauses auch die Zahl der vom Krankenhaus zu erbringenden DRGs festgelegt und so die Menge gesteuert. Rechnet die Klinik mehr DRG-Fälle als vereinbart ab, erhält es eine deutlich geringere Vergütung für die über die vereinbarte Zahl hinausgehende Zahl an DRG-Fällen.