Marktrisiko

1. Begriff: Risiko, das sich aus der ungünstigen Entwicklung von Marktpreisen (Marktrisikofaktoren) für ein Portfolio von Wertpapieren ergibt. Man kann verschiedene Arten von Marktrisiko unterscheiden (in Abhängigkeit von den auslösenden Faktoren): (1) Zinsänderungsrisiko, (2) Währungsrisiko, (3) Aktienkursrisiko sowie (4) Rohwarenrisiko. Hinzu kommt (5) das Risiko bezüglich der impliziten Volatilitäten, das Volatilitätsrisiko, falls Derivate berücksichtigt werden. – 2. Quantifizierung: Das Marktrisiko eines Portfolios kann auf verschiedene Weisen quantifiziert werden. Diese Risikomaße ergänzen einander, um verschiedene Aspekte des Marktrisiko darzustellen. Sensitivitätskennzahlen beschreiben in erster Näherung ein Portfolio und werden beim Hedging verwendet. Value at Risk verbindet Positions- und Marktinformation, indem aus einem statistischen Modell für Marktbewegungen eine Aussage über potenzielle Verluste getroffen wird. Stresstesting untersucht den Einfluss bestimmter hypothetischer Marktbewegungen auf den Wert eines Portfolios. Neben der Aufteilung des Marktrisiko bezüglich der verschiedenen Marktrisikofaktoren unterscheidet man auch noch zwischen dem allgemeinen Marktrisiko und dem spezifischen Risiko. – I. d. R. versuchen Banken, ihr Marktrisiko dadurch zu begrenzen, dass sie für ihre Handelsportfolios nach Geschäfts- bzw. Regionalbereichen und Risikoytpen (Aktienkurs, Währungskurs, Zinssätzen und Rohwarenpreisen) gegliederte Limite vorgeben. Hierbei begrenzen die Sensitivitätenlimite einzelne Positionen des Portfolios und VAR- und Stress-Limite gesamte Portfolios (Gesamtrisiken). Marktpreisrisiko.