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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Lohnstruktur

Verhältnis von Lohnsätzen zueinander, insbes. der Löhne von Männern und Frauen mit unterschiedlichen Qualifikationen bzw. unterschiedlicher Länge der Ausbildung in verschiedenen Industrien, Unternehmungen oder Regionen. Demnach kann zwischen regionalen, interindustriellen, zwischenbetrieblichen und personellen Lohnstrukturen differenziert werden. Lohnunterschiede zwischen Personen resultieren aus »ökonomischen« Faktoren, wie Unterschiede der Fähigkeiten, der Informationen, der Human-Kapital-Ausstattung (Arbeitsvermögen), des Risikoverhaltens, der nicht monetären Vor- und Nachteile von Arbeitsplätzen sowie aus kurzfristigen Absatzschwankungen der vom Wirtschaftssubjekt produzierten Güter und Dienstleistungen. Lohnunterschiede spiegeln auch institutionelle oder Klasseneinflüsse wider, die mit Diskriminierung (Lohndiskriminierung), Nepotismus, Gewerkschaften oder allg. mit der Ausübung von Macht auf Märkten verbunden sind. Eine ökonomisch relevante Bedeutung der Lohnstruktur liegt in ihrem Einfluss auf die Verteilung der verschiedenen Qualitäten der Arbeitskräfte auf die einzelnen Regionen, Wirtschaftszweige, Betriebe und Berufe innerhalb einer Volkswirtschaft (Lenkungsfunktion der Lohnstruktur). Eine allg. akzeptierte Theorie der Lohnstruktur, die eine befriedigende Auskunft über die Bestimmungsgründe der Lohnunterschiede gibt, liegt trotz zahlreicher empirischer Untersuchungen bis jetzt nicht vor. Nach wie vor ist eines der grundlegenden Probleme, das sich der Lohnstrukturtheorie stellt, die Frage nach der relativen Bedeutung von ökonomischen Marktkräften auf der einen Seite und institutionellen, sozialen oder Machtfaktoren auf der anderen Seite für die Bestimmung der Lohnstruktur. So wird von den Human-Kapital-Theoretikern behauptet, dass ihre Theorie eine Grundlage für die Erklärung von Lohnunterschieden liefere, da insbes. die entgangenen Einkommen in der Ausbildungsphase die wichtigste Ursache für spätere Lohnunterschiede seien. Andererseits läßt sich die Streuung der relativen Löhne z.B. im Jahr 1980 weitgehend erklären, wenn die Streuung der Löhne aus dem Jahr 1970 bekannt ist. Die Lohnstruktur ist mithin trotz größerer ökonomischer Veränderungen sehr stabil. Eine Lohnstruktur, die mit den Axiomen der Grenzproduktivitätstheorie kompatibel ist, verträgt sich nicht mit den interdependenten Präferenzen der Arbeitskräfte. Literatur: Franz, W. (1991)



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