langfristige internationale Kredite in der Aussenhandelsfinanzierung

Für Aussenhandelsfinanzierungszwecke besonders geeignet sind Rolloverkredite,bei denen die Zinskonditionen in regelmässigen Abständen an die Marktkonditionen angepasst werden. Sie sindin mehreren Währungen verfügbar, werden den Kreditnehmern langfristig zugesagt und von den Kreditgebern -bei grösseren Finanzierungen von einem Konsortium -kurzfristig refinanziert. Der Zinssatz setzt sich aus Refinanzierungssatz der Kredit vergebenden Bank und Marge,die die Risiko-, Eigenkapital- und Verwaltungskosten der Bank abdecken sollen, zusammen. Als Refinanzierungssatz, d. h. als Zinsbasis, auf die die Marge der Bank aufgeschlagen wird, wird häufig EURIBOR vereinbart. Darüberhinaus gibt es EUROLIBOR und - mit wesentlich geringerer Bedeutung - weitere international ausgerichtete Referenzzinssätze. Die Marge der Kredit vergebenden Bank,deren Höhe abhängig von Bonität und Nationalität des Kreditnehmers sowie Kreditwährung ist, wird üblicherw.für die gesamte Kreditlaufzeit fixiert. Für die Bereitstellung des Kredits wird von den beteiligten Banken eine Commitmentfee erhoben. Durch die regelmässige Anpassung der Zinsbasis an die aktuellen Marktzinssätze trägtder Kreditnehmer das Zinsänderungsrisiko, was bei steigenden Zinsen zu einer unerwartet hohen Kostenbelastung führen kann. Es können sowohl grössere Besteller- alsauch Lieferantenkredite aufgenommen werden, die auf Grund der i. d. R. niedrigeren Marktzinssätze für den Kreditnehmer zu günstigeren Konditionen als auf nationalen Märkten führen.