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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Länderrisiko(aus)wirkungen

Überwiegend stellt sich das Länderrisiko den Banken in Form eines Liquiditätsrisikos dar, d. h. die Bank wird zum Zahlungsaufschub für die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen gezwungen. Zur Überbrückung der temporären Zahlungsunfähigkeit werden häufig Umschuldungsabkommen geschlossen (Rescheduling). Dabei bleiben ursprünglich vereinbarte Zinshöhe und Gesamtsumme der Schulden unverändert, werden aber auf eine längere Laufzeit verteilt. Zusätzlich können auch für den Schuldner tilgungsfreie Jahre ausgehandelt werden. Wird nicht die Gesamtverschuldung mit der Laufzeit neu geregelt, sondern dem Land ledigl. Zahlungsaufschub gewährt, bei dem die fälligen Zahlungen (Tilgung und Zinsen) gestundet werden und zu einem späteren Fälligkeitstermin erbracht werden müssen, liegt ein Moratorium vor. Werden die neu vereinbarten Kreditbedingungen von den Kreditnehmern eingehalten, verbleibt für die Kredit gebenden Banken ein Liquiditäts- und Terminrisiko, weil die ursprünglich Zahlungszusage nicht realisiert werden konnte. Ertragseinbussen ergeben sich hierbei für die Gläubigerbanken insofern, als der noch ausstehende Kreditbetrag bei ordnungsgem. Rückzahlung zu einem höheren Zinssatz wieder hätte reinvestiert werden können (Opportunitätskosten). Banken, die als Grossgläubiger eng mit der weiteren Entwicklung eines Schuldnerlandes verbunden sind, können sich im Rahmen von Umschul-dungsverhandlungen gezwungen sehen, ihre Kreditengagements für das Land zu erhöhen (New-, Freshmoney), um so dessen Zahlungsfähigkeit bzw. Kreditwürdigkeit wiederherzustellen. Die Refinanzierung bestehender Schulden erfolgt oft zu Konditionen, die unter den Marktkonditionen liegen, wodurch für die Gläubigerbanken ebenfalls Ertragseinbussen in Form von Opportunitätskosten entstehen.



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Länderrisiko
 
Länderrisiko, bilanzielle Risikovorsorge
 
Weitere Begriffe : Legeshierarchie | Produktionspolitik | Scheckfähigkeit
 
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