Länderkreditrestrukturierung

Sind Banken gegenüber politisch begründeten Zahlungseinstellungen eines Landes oftmals machtlos, so besitzen sie bei wirtschaftlich begründeten Rückführungsschwierigkeiten die Möglichkeit, Umschuldungsverhandlungen mit dem Ziel der Sanierung des in Verzug geratenen Staates und einer Minimierung ihrer Verluste einzuleiten. Die Umschuldungs-operationen beinhalten i. d. R. verschiedene Massnahmen, die sich zu einem »Umschuldungspaket« zusammenfassen lassen. Hierzu gehören die Streckung der Fälligkeiten (Tilgungsstreckung) bei bestehenden Kreditengagements, die Bereitstellung neuer, längerfristiger Direktkredite, die Einräumung kurzfristiger Kredite, die Vorfinanzierung für öffentliche Kredithilfen sowie die Aufrechterhaltung bzw. Erweiterung der Geldhandelslinien. Bei der Restruk-turierung von Länderrisiken ist zu beachten, dass i. d. R. mehrere Banken eine Gläubigerposition gegenüber dem Schuldner besitzen. Daher liegen häufig die Probleme einer Umschuldung weniger in der Erzielung eines Lösungskonsens mit dem Schuldnerstaat als in der Abstimmung der Aktion mit den anderen Banken. Ein weiteres Problem der Umschuldung liegt in der Festlegung des optimalen Schuldenplanes. Versucht wird, die Höhe des Schuldendienstes der Zahlungsbilanzsituation des Landes anzupassen. Diese unterliegen z.T. jedoch beträchtlichen Schwankungen und sind deshalb nicht exakt vorausbestimmbar.