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über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Kostenmanagement, -lenkung

I. w. S. Gesamtheit aller Massnahmen bei Banken, die i. S. d. bankbetrieblichen Hauptziels darauf abstellen, die Kosten aller Art der Bank in einer Weise zu beeinflussen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Bank dadurch gesichert bzw. gesteigert werden kann. Kostenmanagement kann nicht mit reiner Betriebsorientierung bzw. kostenorientiertem Bankmanagement gleichgesetzt werden. Dies würde ähnl. wie bei einer einseitigen Ausrichtung auf ertragsorientiertes Bankmanagement zur Einengung des Bankmanagements führen, dessen Zielgrösse letztlich der Gewinn ist. Das Kostenmanagement kann nur ausgehend von eindeutigen Restriktionen durch die übrigen Komponenten des Gewinnmanagements seine Aufgaben erfüllen. Als zentrale Aufgabe stellt sich dabei die konstruktive Suche nach Möglichkeiten zur Kostenreduzierung, wobei Kostenermittlung und -analyse vorausgehen müssen. Die im Rahmen des Kostenmanagements gewonnenen Analyseergebnisse dienen zudem als Grundlage für die Ressourcenplanung. Über die Informations- und Steuerungsfunktion hinaus ist dem Kostenmanagement auch die Aufgabe gestellt, geeignete Steuerungsinstrumente zu entwickeln bzw. zu verfeinern. Wesentliche Kosteneinflussgrössen werden durch die Komponenten des Gewinnmanagements mitbestimmt. So beeinflusst die Steuerung des Zinsgeschäfts und des zinsunabhängigen Geschäfts das Leistungsprogramm und die Vertriebspolitik. Die qualitativen Anforderungen an das Leistungsangebot sowie die Ressourcenausstattung hängen auch von der Kundengruppenpolitik ab. Die Breite und Tiefe des Leistungsprogramms, die Differenziertheit der Kundengruppenbildung sowie die Organisationsstruktur beeinflussen ebenfalls die Ausgestaltung der Kostenanalyse und -Steuerung. Auch von Seiten des Betriebsbereichs werden Restriktionen gesetzt. So bedarf z.B. die Kostensenkungspolitik der Beachtung von Betriebsrisiken, die bei übermässigen Kostensenkungen z.B. im Bereich der Organisation entstehen können. Umfassendes Gewinnmanagement setzt durch die geplante Gewinnverwendung und die realistisch einzustufenden Ertragserwartungen Grenzen für die Höhe der Betriebskosten. Ferner muss das Kostenmanagement die effiziente Gestaltung des Gewinnmanagements sicherstellen bzw. gewährleisten. So dürfen Kosteneinsparungen im Pla-nungs- und Marketingsektor nicht dazu führen, dass die geschäftspolitischen EntScheidungsprozesse beeinträchtigt werden. Dies könnte z.B. zur Folge haben, dass eine Verringerung der Kostenrisiken mit einer Erhöhung der typischen Risiken im Wertbereich (Zinsänderungs-, Liquiditäts-, Bonitätsrisiken) oder mit strategischen Risiken im Kundenbereich (mangelnde Analyse der Kundenbedürfnisse) erkauft wird. Die gezielte Beeinflussung der Kostenstruktur setzt bei den strategischen Geschäftsfeldern an, ohne die nicht unmittelbar marktbezogenen Organisationseinheiten zu vernachlässigen. Dabei sind jedoch die Restriktionen von Seiten des Ertragsmanagements zu beachten. Die Steuerung der Kostenstruktur ist zudem in einem erheblichen Umfang von der Ausgestaltung der Kostenrechnungssysteme abhängig. Deshalb ist die detaillierte Aufschlüsselung der Kostenarten auf die strategischen Geschäftsfelder unter Berücksichtigung ihrer Beeinflussbarkeit von Interesse. Wie im zinsabhängigen und zinsunabhängigen Geschäft werden die Kosten für den strategischen, den mittelfristigen und den operativen Planungshorizont gesteuert.



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