Kontrolle in Banken
Allg. bez. Kontrolle einen spezif. Prozess der Informationsgewinnung und -Verarbeitung in der Bank, der darauf abzielt, den Informationsstand über bestimmte reale Tatbestände zu verbessern und der Vorbereitung von Entscheidungen und Handlungen zu dienen. Es geht also generell um die Überprüfung, inwieweit das bankbetriebliche Geschehen in der Realisationsphase den geplanten Normen entspricht, d. h. es findet ein Vergleich zwischen Soll- und Istwerten statt. Erstere haben dabei 1. die Funktion, die in den Vergleich einzubeziehenden Realitätstatbestände auszuwählen, und 2. als Massstab für die Beurteilung der Tatbestände bzw. der realisierten Ergebnisse - Istwerte - zu dienen. Generelle Voraussetzung für effiziente Kontrolle ist jedoch, dass die in den Soll-Ist-Vergleich einbezogenen Istgrössen in gleicher Weise wie die entspr. Plangrössen abgegrenzt und gegliedert werden. Des Weiteren können bzw. haben Kontrollen auch i. d. R. Auswirkungen auf das Verhalten der Personen, die im Planungs- und Realisationsprozess tätig sind. Diese Verhaltensbeeinflussung, die sowohl von der tatsächl. Kontrolldurchführung als auch nur von der Ankündigung bzw. Erwartung derselben durch die davon betroffenen Personen ausgehen kann, macht den möglichen prophylaktischen Charakter der Kontrolle deutlich. Konkret ist Bankkontrolle i. Ggs. z. Prüfung eine in den Bankbetriebsablauf organisch integrierte permanente Überprüfung der Realisierung von Plan-, Soll- oder Zielvorstellungen durch Vergleich mit dem Ist als tatsächl. Entwicklung. Dient auch der Aufdeckung von Abweichungsursachen. In einem Prozess zielgerichteten Handelns muss der Planung bei Banken als Phase der Entscheidungsvorbereitung nach der Entscheidungsfindung und Realisation die Kontrolle als Phase der Entscheidungsüberprüfung gegenüberstehen. Die Kontrolle kann mithin neben der Planung als weitere Instrumentalfunktion der Bankgeschäftsleitung im Prozess der Unternehmungsführung aufgefasst werden. Da zur Führung der Bank und insb. zur Steuerung ihrer Teilbereiche auf allen Ebenen der Managementhierarchie Ziele und Normen erforderlich sind, bedarf es wirkungsvoller Kontrollmassnahmen, um den Realisationsgrad dieser Normen und Zielvorgaben überprüfen zu können, da letztlich erst auf Grund aussagefähiger Kontrollergebnisse steuernd und beeinflussend in das Unternehmungsgeschehen eingegriffen werden kann. Zwar unterscheiden sich Planung und Kontrolle deshalb voneinander, weil sie gewissermassen in gegenläufiger Richtung verlaufen; beide sind jedoch als integrierter Bestandteil des Managementprozesses aufzufassen - Folge der Tatsache, dass Managemententscheidungen unter Unsicherheit gefällt werden müssen, sodass die geplanten Aktivitäten auch bei Anwendung der besten Prognose-und Planungstechniken nicht mit Sicherheit realisiert werden können. Das Bankmanagement muss sich also ständig über die Istwerte, deren Entstehungsgründe sowie über die Ursachen evtl. Soll/Istabweichungen informieren, um bei Planungsabweichungen korrigierend eingreifen zu können. Im laufenden Informationsprozess des Bankmanagements ist die Funktion der Kontrolle somit gleichzeitig als Abschluss laufender und als Ausgangspunkt zukünftiger Planungs- und EntScheidungsprozesse anzusehen. Jede Bankplanungsphase muss mit einer Kontrollphase verbunden sein. Die Kontrolle nimmt also im Rahmen des Planungs- und Entscheidungsprozesses gleich hohen Stellenwert wie die Planung selbst ein.
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