Kommunismus
In der sozialistischen Wirtschaftslehre:
>Sozialismus und Kommunismus
In der Wirtschaftssoziologie: [1] entwickelt sich nach marxistischer Auffassung durch bewusste Planung aus dem Sozialismus. Die Struktur dieser Gesellschaftsordnung ist von den marxistischen Theoretikern in Einzelheiten nicht entfaltet worden. Charakteristisch für den Kommunismus dürfte das Zurücktreten bürokratischer Herrschaft, die generelle Aufhebung gesellschaftlicher Unterschiede - handele es sich nun um solche der Geschlechter, von Stadt und Land, geistiger und körperlicher Arbeit etc. -, die Überwindung der Entfremdung, die Beschränkung der der materiellen Arbeit gewidmeten Zeit und das Überflüssigwerden der kapitalistischen Arbeitsdisziplin sein: „eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist“ (Kommunismus Marx 1848).
[2] Unter Kommunismus wird auch die Gesamtheit der Ideen und Bewegungen verstanden, die über die kapitalistischen Verhältnisse hinaustreiben. „Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben wird. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt“ (Kommunismus Marx u. F. Engels 1845).
[3] Auch: Kommunalität, communism, communality, nach R.Kommunismus Merton (1957, 1963) eine der Normen, die das soziale System der Wissenschaft regulieren. Sie besagt, dass es in der Wissenschaft keinen „Privatbesitz“ an wissenschaftlichen Erkenntnissen geben soll, sondern vielmehr jede Entdeckung allen Forschern und darüber hinaus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen ist und der Entdecker lediglich einen Anspruch auf Anerkennung der Priorität und Originalität seiner Entdek-kung (die nur in diesem Sinne sein „geistiges Eigentum“ bleibt) besitzt. Die Norm soll die Geheimhaltung von Forschungsergebnissen unterbinden und somit die wissenschaftliche Kommunikation fördern.
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