KLINOVA

In der Gesundheitswirtschaft: Begriff, der ein im LBK Hamburg neu entwickeltes Klinikkonzept bezeichnet, mit dem die betrieblichen Strukturen und Prozesse für eine qualitativ bessere Patientenversorgung effizienter gestaltet werden sollen. KLINOVA wurde ursprünglich für den damals noch im Planungsstadium befindlichen Neubau des Allgemeinen Krankenhauses (AK) Barmbek entwickelt, wurde aber in vielen anderen patientennahen Bereichen des LBK Hamburg auch umgesetzt. Ziel ist dabei insbesondere die Verbesserung der klinischen Abläufe und Prozesse. Im LBK Hamburg bestand das KLINOVA-Projekt aus insgesamt sieben Teilen: • Reorganisation OP mit Neuorganisation aller Abläufe im OP-Bereich • Interdisziplinär geführte Zentrale Notfallaufnahme als Hauptanlaufstelle für alle Notfallpatienten und ungeplanten Aufnahmen; einzige Ausnahme: geburtshilfliche Patientinnen, die direkt im Kreißsaal aufgenommen werden • Diagnosebezogene geplante Behandlungsabläufe, also die geplante Behandlung des Patienten durch ein berufsgruppenübergreifendes Behandlungsteam • Belegungsmanagement mit Einführung von Poolbetten und interdisziplinärer Belegung, Echtzeiterfassung von freien Betten, zentrale Koordination der Aufnahme geplanter Patienten; Entlassungsplanung • Einführung von Behandlungsstufen, also von Bereichen, in denen Patienten mit gleicher Behandlungs-, Überwachungs- und Pflegeintensität behandelt werden (Intensiv, Intermediär, Stationär 2 und Stationär 1) • Berufsübergreifende Behandlungsteams, die jeweils für die gesamte klinische und pflegerische Behandlung des Patienten zuständig sind und aus Kernmitarbeitern wie Ärzten, Pflegekräften und Servicepartnern Administration sowie assoziierten Mitarbeitern wie Physiotherapeuten, MTA oder dem Sozialdienst zusammengesetzt werden; dabei werden Patienten dem Behandlungsteam fest zugeordnet • Umstellung auf eine Zentrumsorganisation durch die Zusammenlegung verschiedener Fachabteilungen zu größeren bettenführenden Einheiten Die Grundideen zu KLINOVA sind erstmals von Heinz Lohmann und Martin Kerres in dem Buch „Der Gesundheitssektor: Chancen zur Erneuerung. Vom regulierten Krankenhaus zum wettbewerbsfähigen Gesundheitszentrum“ (Wien/Frankfurt, 2000) festgehalten worden.