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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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internationale Standortwahl, Rentabilitätsanalyse

Die Errichtung einer Auslandsfiliale oder Auslandstochtergesellschaft wird grunds. nur dann erfolgen, wenn eine Bank erwartet, dass Rentabilität des Auslandsstützpunktes in einem angemessenen Zeitraum erreicht werden kann. Da die Rentabilität der zu errichtenden Auslandsniederlassung von den Aufwendungen und Erträgen abhängt, die mit dem vorauss. Geschäftsumfang verbunden sind, wird vor der Prognose der Rentabilitätsentwicklung das standortspezifische Marktpotenzial ermittelt und auf dieser Basis das erreichbare Geschäftsvolumen geschätzt. Nach Schätzung von Geschäftspotenzial sowie Aufwands- und Ertragskomponenten wird die eigentliche Rentabilitätsrechnung durchgeführt, dabei oft Breakeven-Analyse. Hierbei wird ermittelt, welches Geschäftsvolumen von der Auslandsniederlassung erreicht werden muss, um mit dem daraus resultierenden Zinsüberschuss die Aufwendungen der Betriebsbereitschaft gerade zu decken, ist diese Schwelle (Breakevenpoint) nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums - z. B. 5 Jahre - zu erreichen, wird die Errichtung des Auslandsstützpunktes als unrentabel eingestuft und daher meist auch nicht durchgeführt. Schliessl. besteht die Möglichkeit - insb. bei Gründung einer Tochtergesellschaft - die Eigenkapitalrentabilität zu bestimmen und dementspr. Handlungsmöglichkeiten festzulegen. Zu diesem Zweck werden die für die ersten Jahre erwarteten Gewinne zum eingesetzten Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt und dies mit alternativen Anlagemöglichkeiten im In- und Ausland verglichen. Analog kann bei geplanter Errichtung einer Filiale verfahren werden, die über ein gesetzlich vorgeschriebenes Dotationskapital verfügt, das in bestimmten inländischen Vermögenswerten angelegt werden muss. Nach Abschätzung der Rentabilitätsentwicklung des einzelnen Auslandsstützpunktes muss schliessl. untersucht werden, welche Auswirkungen sich durch die Errichtung einer Auslandsniederlassung auf die Rentabilität des Gesamtinstituts ergeben. Die bei der Muttergesellschaft entstehenden Aufwendungen durch die Verwaltung und Betreuung der Auslandsstützpunkte sollten die durch diese erwirtschafteten Erträge nicht übersteigen, da ansonsten die Gesamtrentabilität geschmälert wird, vorausgesetzt, dass das bestehende Ertrags- und Aufwandsgefüge der Bank ansonsten unverändert bleibt. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass es in der Anlaufphase der Auslandsniederlassung zu Ergebniseinbussen kommen kann, die jedoch in späteren Jahren überkompensiert werden sollten. Im Rahmen der Rentabilitätsanalyse stellt sich auch die Frage, ob nicht allein durch eine Verlagerung bestimmter Geschäfte von der Zentrale auf die neu zu errichtende Niederlassung positive Rentabilitätseffekte für das Gesamtinstitut ausgelöst werden. Oft kommt es hierbei le-digl. zu Ertragsverschiebungen, sodass die Gesamtrentabilität unverändert bleibt. Wird die Auslandsniederlassung jedoch an einem Finanzplatz errichtet, an dem ertragsbegünstigende Standortvorteile gegeben sind, kann die Geschäftsverlagerung durchaus die Gesamtrentabilität verbessern.



 
Weitere Begriffe : Dienstheirat | Bevölkerungsbewegungen | Assetsecuritization-Struktur
 
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