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Wirtschaftslexikon
über 20.000 Fachbegriffe - aktualisierte Ausgabe 2015
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Headhunter

Ein aus dem englischen übernommener Begriff, der in wörtlicher Übersetzung "Kopfjäger" bedeutet. Gemeint sind damit Personalberater, deren Aufgabe es ist, für genau definierte Aufgabenbereiche in Unternehmen, Verbänden und Organisationen geeignete Bewerber zu finden, sie auf ihre Eignung zu überprüfen, ihr Interesse an der angebotenen Position zu erkunden oder zu wecken und sie dem Auftraggeber zu präsentieren. Bei den so gesuchten Mitarbeitern handelt es sich in der Regel um Führungskräfte oder Experten.

Unternehmen, die eine Spitzenposition besetzen müssen, bedienen sich dabei oft der Unterstützung durch eine darauf spezialisierte Agentur, die einen entsprechenden Suchauftrag erhält. Diese Personalberatungsunternehmen verfügen über einen guten Marktüberblick, sie können Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften schalten und geeignete Persönlichkeiten ansprechen, ohne zunächst den Auftraggeber zu nennen. Dadurch ist es möglich, Bewerber in vorbereitenden Gesprächen zu testen, sich ein Bild von ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit zu machen, ihre Eignung für den vorgesehenen Aufgabenbereich zu prüfen und ihr Interesse an der neuen Aufgabe zu erkunden, ohne dass sich daraus für beide Seiten bereits irgendwelche Verpflichtungen ergeben.

Es wird weder bekannt, wenn angesprochene Personen die angebotene Stelle ablehnen, noch dass bestimmte Führungskräfte nach einem Gespräch wieder von der Liste der geeigneten Kandidaten gestrichen wurden. Es lässt sich auch leichter klären, ob zum Beispiel Einkommenswünsche und Gehaltsangebot auf einen Nenner gebracht werden können. Durch die Mitwirkung eines neutralen, geschulten Beraters soll für den künftigen Arbeitgeber zugleich das Risiko einer Fehlentscheidung verringert werden. Da der Headhunter in der Regel nicht nur einen besseren Überblick über die zur Verfügung stehenden Bewerber hat, sondern auch ihre Eignung für die jeweilige Aufgabe prüfen kann, ohne persönlich von der Personalentscheidung betroffen zu sein, begünstigt dies eine objektive Entscheidung. Ob der vorgeschlagene Kandidat tatsächlich genommen wird, oder wer aus dem Kreis der als geeignet präsentierter Bewerber schließlich gewählt wird, entscheidet aber immer der Auftraggeber.

Führungskräfte, die eine neue Position suchen, können sich in der Regel nicht direkt an einen Headhunter wenden, da diese im allgemeinen nur im Auftrag von Unternehmen tätig werden, die eine freie Position besetzen wollen. Die Kosten der Vermittlung werden deshalb auch vom Auftraggeber übernommen.

Die Aufgaben des Headhunters unterscheiden sich so grundsätzlich vom Outplacement. Zwar werden auch die Agenturen, die sich auf die Vermittlung freigesetzter Führungskräfte spezialisierten haben, vor allem im Auftrag von Unternehmen tätig. Aber ihre Aufgabe ist es, für leitende Mitarbeiter, von denen sich der Arbeitgeber trennen will oder muss, neue Aufgaben zu finden. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass Headhunter unter denen, für die diskret ein neuer Tätigkeitsbereich gesucht wird, geeignete Kandidaten für ihre Auftraggeber finden. In der Regel besteht ihr Geschäft aber darin, geeignete Führungskräfte aus festen Positionen abzuwerben.



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