Entfremdung, politische
In der Wirtschaftssoziologie:
political alienation, empirisch orientiertes Konzept in der politischen Soziologie, der politischen und Sozialpsychologie, das verbreitete Einstellungen und Haltungen fassen will, die auf emotionaler Ablehnung des (demokratischen) politischen Systems beruhen oder als anderswie abträglich für sein Funktionieren gelten. Theoretisch wie empirisch hat sich ein gemeinsames Verständnis nicht durchgesetzt; oft werden in den Operationalisierungen Übergänge zu einer generellen sozialen Entfremdung oder zu Störungen in der Persönlichkeit gemacht. Gemeint sind mit p.r Entfremdung, politische meist fehlendes Verständnis für die Konkurrenzmechanismen in der Demokratie (etwa zwischen Parteien) und ein Vertrauen in den Staat an sich, in einen Führer; ein allgemeines Misstrauen gegen Politiker bzw. gegen die politische Sphäre, oft verbunden mit Verachtung des „politischen Geschäfts“; eine Wahrnehmung von politischen Auseinandersetzungen als im Grunde störend oder unnötig, oft verbunden mit Vertrauen in Fachleute und „sachliche Entscheidungen“; Desinteresse an Politik bis hin zu politischer Apathie.
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