Derivateeinsatz, Funktionen für Banken
1. Derivate dienen Banken zum Trading bzw. zur Spekulation auf Preisveränderungen beim Basiswert; in diesem Fall findet ein singuläres derivatives Geschäft statt, sodass eine offene Position eingegangen wird. Der Verzicht auf Derivate, der Nichteinsatz derivativer Finanzinstrumente, kann ebenfalls spekulativen Charakter haben.
2. Derivate können zur Erzielung von Arbitragegewinnen eingesetzt werden; hierbei werden durch 2 - in praxi: mehr oder minder - zeitgleiche Geschäfte Preisunterschiede zwischen verschiedenen Märkten bzw. Marktsegmenten ausgenutzt. Unter normalen Bedingungen tragen Derivate i.A. zu höherer Liquidität an Märkten für die Underlying-Preisrisiken bei, weil durch die mittels derivativer Kontrakte geschaffenen Arbitragemöglichkeiten Anomalien in den Wertpapierkursen ausgeglichen werden. Durch Schaffung von Nachfrage nach den Under-lyings, die andernfalls nur schwach gehandelt würden, trägt der derivative Arbitragehandel dazu bei, dass die Liquiditätsprämien in den Renditen der zu Grunde liegenden Wertpapiere reduziert werden.
3. Derivate sind dadurch, dass sie isolierte Risiken handelbar machen, dazu geeignet, im Rahmen des Hedging zur kostengünstigen Absicherung von Preisrisiken eingesetzt zu werden. Hierbei werden zu einer offenen Position solchermassen Transaktionen in Derivaten getätigt, dass der Wert beider Positionen auf das gleiche, die abzusichernde Position negativ beeinflussende Umfeldereignis - eine Marktpreisänderung - in möglichst genau entgegengesetzter Weise reagieren, sodass eine Kompensation der Wirkungen eintritt.
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